Am Marktplatz: Blick auf das historische Rathaus
Delft vor den Toren von Den Haag gehört zu den ältesten niederländischen Städten. Und heute auch zu den meistbesuchten. Das hat sie nicht nur der berühmten blauweißen Delfter Keramik zu verdanken, sondern auch dem bekanntesten Sohn der Stadt: Jan Vermeer van Delft, dem Maler des Lichts, geboren 1632.
Wir parken im Grünen vor den Toren der Stadt am Naherholungsgebiet Delftse Hout. Von dort sind es mit dem Fahrrad nur zehn Minuten bis in die historische Altstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Sie zeugen von Delfts Vergangenheit als blühende Handelsstadt im Goldenen Zeitalter.Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert von einem schweren Stadtbrand und im 17. Jahrhundert von der gewaltigen Explosion des Waffenmagazins heimgesucht, die nur wenige Gebäude verschonte. Doch das sieht man der Stadt heute nicht mehr an.
Delft verfügt über ein gut erhaltenes, von Grachten durchzogenes historisches Stadtbild, das von Brabanter Gotik und Patrizierhäusern der Renaissance geprägt ist und den typischen Charakter altholländischer Städte bewahrt hat.
Die Stadt liegt auf einem Polder zwei Meter unter dem Meeresspiegel und muss deshalb seit ihrer Gründung ständig entwässert werden. Das sorgt für eine gewisse Instabilität des Untergrunds. Schon von weitem ist der schiefe Turm der Kirche Oude Kerk erkennbar, der sich markant vom Kirchenschiff wegneigt.
Am Alten Markt steht gegenüber des prächtigen Rathauses die Nieuwe Kerk, in der seit der Zeit des Wilhelm von Oranien die Mitglieder der königlichen Familie beigesetzt werden. Weil Wilhelm vor seinen gewaltsamen Tod im Jahre 1584 Delft zu seiner Residenzstadt gekürt hatte, trägt sie heute den Beinamen Prinzenstadt, und das passt auch irgendwie zu ihrer Schönheit.