Abfasten mit Gemüsesuppe

Abfasten mit Gemüsesuppe
Büttgen, 10. Dezember 2025

Suppengrün, Zwiebeln, Kohlrabi, Blumenkohl, Erbsen und Stangenbohnen bilden die Basis für diese köstliche Gemüsesuppe

Nach zwei Wochen ohne feste Nahrung verabschiede ich mich langsam vom Fasten. Es war wie immer eine intensive Zeit und insbesondere der durch das Fasten bedingte vollständige Verzicht auf Zucker hat mir gutgetan.

Eigentlich wollte ich noch sechs weitere Tage mit dem Nicht-Essen fortfahren, um die 20 Tage voll zu machen. Doch diesmal habe ich das Fasten als durchaus anstrengend erlebt. Vielleicht, weil ich währenddessen so viel mit Arbeit und Studium beschäftigt war. Vielleicht, weil ich in dieser Zeit auch noch rund 150 km gewalkt bin und regelmäßig forderndes Yoga praktiziert habe.

Außerdem hat mein Körper intensiv reagiert, was ich in der Vergangenheit nicht so erlebt habe. Unter anderem mit dem Ausbruch einer leichten Gürtelrose, wenngleich die von meinem Immunsystem gut in Schach gehalten wurde. Zum Arzt musste ich deshalb nicht. Toi, toi, toi.

Aber nun reicht es auch für das Advents-Fasten 2025. Im kommenden Jahr steht das nächste Fasten an. Doch jetzt gehe ich erst einmal nicht unmittelbar wieder zum normalen Essen über, sondern will mindestens eine weitere Woche Diät halten: mit Vollkornbrot und gehaltvoller Gemüsesuppe, die ich mir heute Abend gekocht habe. Unglaublich, wie lecker so eine einfache Suppe schmecken kann, wenn man zwei Wochen nichts gegessen hat. Ich könnt‘ mich reinlegen

( MITI )

Malen wie Christopher Wool

Malen wie Christopher Wool
Kunst aus der KI, 9. Dezember 2025

Alle Werke erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Bilder in der Art von Christopher Wool (*1955).

Schwarze Linien und Flächen auf weißem Grund – das zeichnet die aktuellen Arbeiten des New Yorker Künstlers Christopher Wool aus. Der Sohn eines Biologie-Professors und einer Psychiaterin wuchs in Chicago auf und gehörte in den späten 1980er Jahren zu einer New Yorker-Künstlergruppe rund um Jeff Koons, Haim Steinbach und Robert Gober.

Seine Stile und Motive durchliefen seitdem mehrere Wandlungen. In seinen neueren Arbeiten zeichnet Wool mit einer Sprühpistole spontan lineare Formen auf die Malfläche, die er anschließend mithilfe von Lösungsmitteln partiell wieder auswischt.

Wool war 1992 auf der documenta in Kassel vertreten und wurde bereits in zahlreichen renommierten Museen ausgestellt.

( MITI )

In der Yoga-Plätzchen-Bäckerei

In der Yoga-Plätzchen-Bäckerei
Büttgen, 7. Dezember 2025

Ausgestochen mit meinen bewährten Plätzchen-Formen aus dem 3D-Drucker

Weihnachtsplätzchen backen beim Fasten – ganz ohne Probieren. „Ja, wie geht das denn?“, höre ich immer wieder. Aber wenn man einem bewährten Rezept folgt und die Zutaten streng nach Vorgabe abwiegt, ist das gar kein Problem.

Acht Bleche mit Yoga-Keksen habe ich heute gebacken, mehr als 240 Einzelstücke aus allen erdenklichen Yoga-Stellungen ausgestochen und in den Ofen geschoben. Morgen werden sie schokoliert und dann geht’s ab in die Geschenktüten. Ich hoffe, sie werden meinen Yoga-Freunden munden, und nicht nur denen. Aber da bin ich eigentlich ganz zuversichtlich. Möge der Keks-Frieden mit Euch sein. Om shanti.

( MITI )

Queere Moderne 1900 bis 1950

Queere Moderne 1900 bis 1950
Düsseldorf, 6. Dezember 2025

Nils Dardel, Der sterbende Dandy, 1918

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt im K20 derzeit eine Ausstellung, die den bedeutenden Beitrag queerer Künstler*innen zur Moderne thematisiert. Zusätzlich hebt die Schau Kunstrichtungen hervor, die festgeschriebene Rollenmodelle jenseits des Cis-Modells prinzipiell hinterfragen, etwa den Surrealismus.

Erzählt werden Geschichten queeren Lebens in Zeiten von Krieg und Widerstand am Beispiel von Künstlern wie Claude Cahun, Hannah Höch, Jean Cocteau, Romaine Brooks, Marlow Moss oder Richmond Barthé. Aber auch heterosexuelle Kunstschaffende kommen mit ihren Arbeiten zu Wort, beispielsweise Max Ernst oder Rene Magritte.

Dass man sich mit einer solchen Ausstellung aus vielerlei Richtungen angreifbar machen kann, dokumentiert die Museumsleitung durch die Einbeziehung eines queeren Beirats. Er hat die Ausstellungsmacher kritisch beraten, Vermittlungssituationen konzipiert und Vorschläge zum Rahmenprogramm beigetragen. Mir scheint dieser Ansatz gelungen, denn als Besucher fühlte ich mich in der Ausstellung weder homosexuell bedrängt, noch hatte ich den Eindruck, hier würde etwas künstlich zurückgehalten oder verschwiegen.

Eine echte Neuentdeckung für mich waren die Werke von Anton Prinner, der 1902 als Anna Prinner in Budapest geboren wurde. Insbesondere die Arbeiten aus seiner konstruktivistischen Phase, die Malerei mit dreidimensionalen Holz- und Metallelementen verbinden, haben mir sehr gut gefallen.

( MITI )

Roncalli’s Weihnachtspromenade

Roncalli’s Weihnachtspromenade
Düsseldorf, 5. Dezember 2025

Roncalli’s Weihnachtspromenade startet am Burgplatz beim Riesenrad

Traditionelle Weihnachtsmärkte sind mir ein Graus. Die schmalzige Weihnachtsmusik, der penetrante Geruch nach Glühwein, dazu haufenweise kitschige Weihnachtsdekobrauche ich alles nicht.

Aber was Roncalli-Direktor Bernard Paul und sein Team in Düsseldorf an der Rheinuferpromenade als romantisch weihnachtliche Flaniermeile inszeniert haben, finde ich richtig nett. 

Der selbsternannte Bewahrer des Guten und Schönen hat als Sammler historischer Raritäten einen sehenswerten Fundus zusammengetragen, der vom nostalgischen Jahrmarktwagen, über seltene Requisiten bis hin zu alten Einkaufsläden reicht.

Im Mittelpunkt der Roncalli Weihnachtspromenade: Diverse historische Zirkusfahrzeuge aus Paul’s Sammlung, die zu Food-Trucks umfunktioniert wurden, sowie eine Reihe gläserner Pavillons („Orangerien“) als Verkaufsstände, Pop-Up-Restaurants und Biertheken – alle mit Blick auf den Rhein.

Die ersten Sonnenstrahlen der vergangenen zwei Wochen haben Heike und ich gestern genutzt, um der Weihnachtspromenade einen Besuch abzustatten. Im Dunkeln mit ganz viel Lichterglanz sehen die Stände sicher noch weihnachtlicher aus, aber ich musste nach bald zehn Tagen fasten einfach mal wieder raus ans Licht. Und die Sonne an der Rheinuferpromenade hat uns so richtig gut getan … Bitte mehr davon, gerne auch ohne Weihnachtszeit.

( MITI )

Nächster Halt: Autophagie

Nächster Halt: Autophagie
Büttgen, 3. Dezember 2025

Weil beim Fasten Nährstoffe ausbleiben, ernähren sich die Zellen von zurückgebliebenem Müll in ihrem Inneren

Die erste Fastenwoche ist geschafft, Kopfschmerzen und Tagträume von gutem Essen weitgehend in den Hintergrund getreten. Der Körper hat sich aufs Fasten eingestellt.

Jetzt beginnt die Autophagie, das Verbrennen von giftigen oder unverarbeiteten Rückständen in den Milliarden Zellen des menschlichen Körpers:  Alles, was bislang verschmäht wurde, kommt nun auf den Tisch. Einfach, weil sonst nichts mehr anderes da ist. Da schnappen sich die Kraftwerke in den Zellen, was sie gerade kriegen können: den ganzen alten „unverdauten“ Müll, der sich über die Zeit angesammelt hat.

Das ist der Mechanismus, der das Heilfasten nach Aussagen von Medizinern so gesund macht. Und der den Nahrungsentzug für eine Weile wie einen Jungbrunnen wirken lässt. Für diese Entdeckung hat ein japanischer Forscher 2016 sogar den Nobelpreis erhalten. Ich hoffe, die Mühen der Entsagung lohnen sich dafür. Denn so ganz ohne Anstrengung funktioniert das konsequente Fasten leider nicht.

( MITI )