Ich glaube, fast jeder kennt das: Manchmal wird der Blick auf etwas gelenkt und man ist spontan versucht zu sagen, „Das sieht ja aus, wie gemalt“. Nicht selten ist dabei eine gewisse Verzückung im Spiel, etwa wenn man perfekt dahinfließende Landschaften entdeckt oder üppig erblühte Pflanzen in beinahe vollkommener Harmonie.
Bei den Werken von Nina Fandler wird dieser Satz wahr und erhält gleichzeitig eine spiegelbildliche Bedeutung. Die Düsseldorfer Künstlerin malt, wie es sonst eben nur die Natur vermag: großwüchsige, blühende und farbintensive Rhododendronbüsche.
Deren überbordende Prachtbegleitet Fandler seit ihrer Kindheit. Die Pflanzen standen in dem Garten, in dem die Malerin aufgewachsen ist, und wenn sie diese Erinnerungen heute auf die Leinwand bringt, schaut sie quasi selbst in sich hinein. Für Fandler ist es ein wiederkehrendes Thema, und doch ist jedes ihrer Bilder anders. Jetzt als Ausstellung im Maxhaus Düsseldorf. Der Eintritt ist frei.
Oben links: Eine von Aepplis Puppeninstallationen, unten rechts eine der kinetischen Maschinen Tinguelys
Unter dem Titel „Mechanik und Menschlichkeit“ zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg die weltweit erste umfassende Ausstellung von Eva Aeppli (1925-2015) und Jean Tinguely (1925-1991).
Ich hatte den von mir sehr verehrten Jean Tinguely bislang immer nur mit seiner zweiten Frau Niki de Saint Phalle in Verbindung gebracht.
Doch Tinguely war in erster Ehe mit Eva Aeppli verheiratet, die in den 1960er Jahren international als Künstlerin für ihre lebensgroßen, oft düsteren Textilpuppen aus Samt und Seide bekannt wurde.
Traurigkeit, Einsamkeit und Tod waren die vorherrschenden Themen von Aepplis Kunst, und tatsächlich sind dies Motive, die man auch in einigen von Tinguelys kinetischen Werken wiederfinden kann.
Aeppli und Tinguely blieben auch nach ihrer Trennung zeitlebens verbunden und schufen ab den späten 1980er Jahren einige gemeinsame Werke. Diese vereinen Tinguelys Maschinenkunstmit Aepplis Puppen und sind nun in Duisburg zu sehen.
Vorrangig präsentiert die sehr sehenswerte Ausstellung aber Einzelwerke der Beiden. Anlass ist der einhundertste Geburtstag von Jean Tinguely, der in diesem Jahr mit mehreren Ausstellungen und Veranstaltungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz begangen wird.
Eva Aeppli, Aeppli und Tinguely als Puppen
Werk von Eva Aeppli & Jean Tinguely
Eva Aeppli & Jean Tinguely, Komm mit mir auf die Schaukel Luise, 1991
Werk von Eva Aeppli
Eva Aeppli, Fünf schwarze Witwen, 1969
Werk von Eva Aeppli
Eva Aeppli, Mautz, 1983
Werk von Eva Aeppli
Eva Aeppli & Daniel Spoerri, Es lebe der Tod, 1974/98
Eva Aeppli, Der Tango, 1983
Werk von Eva Aeppli
Jean Tinguely, Meta-mechanische Skulpturen, 1954
Jean Tinguely, Meta-Matic, No. 10, 1959
Jean Tinguely, Die Schweizer Kuh, 1990
Jean Tinguely, Das Märchenrelief, 1978
Jean Tinguely, Märchenrelief, 1978
Werk von Jean Tinguely
Werk von Jean Tinguely
Werk von Jean Tinguely
Jean Tinguely & Niki de Saint Phalle, Life Saver, 1991
Schon beim Besuch von Schloss Benrath waren mir merkwürdige Wesen aufgefallen, die dort an einigen Stellen fast ein wenig versteckt in den fürstlichen Räumen herumlungern. Beim genauen Hinsehen war zu erkennen, dass es sich um Tierpräparate von Mischwesen handelt, beispielsweise ein bulliger Hundekopf auf dem Körper eines zarten Rehs.
Tatsächlich dienen diese Exponate als Teaser für eine Sonderausstellung in einem Seitenflügel des Schlosses mit dem Titel „Freaks of Natur“. Gezeigt werden dort alte wie neue Mischwesen, die die menschliche Kultur und Mythologie seit Jahrtausenden begleiten: Sphinx, Minotauros und Pegasos.
Dazu gesellen sich Drachen, Einhörner oder der berühmte bayerische Wolpertinger, die unsere Fantasie immer schon beflügeln. Dabei geht die Bewunderung für Mischwesen über das Spekulative hinaus – sie findet eine wissenschaftliche Entsprechung in der Natur.
Hybride, also Lebewesen, die aus der Kreuzung zweier Arten entstehen, spielen eine bedeutende Rolle in der Evolution. Sie vereinen nicht selten die besten Eigenschaften beider Eltern und liefern damit wertvolle Erkenntnisse für Biologie und Züchtung.
Bekannte Beispiele sind Maultiere, die die Kraft eines Pferdes mit der Ausdauer und Trittsicherheit eines Esels kombinieren. Aber auch kuriose Naturwunder wie das Schnabeltier, das Merkmale verschiedenster Tierarten in sich vereint, faszinieren die Wissenschaft bis heute. Bei manchen dieser Exponante meint man auf den ersten Blick, die menschliche Phantasie hätte sie hervorgebracht, dabei sind sie ein Produkt der Natur, wie etwa der neuseeländische Kiwi.
Auf eine ganz verblüffende Weise hat sich der Künstler Thomas Grünfeld diesem Thema angenommen: Er kombiniert sehr gegensätzliche Tierpräparate und schafft so völlig neue Kreaturen wie die Kuh auf den zwei Beinen eines Vogel-Strauß. Wie so vieles, was unser Gehirn noch nicht kennt, lässt uns das erst einmal ein wenig staunend und ratlos zurück. Eine Ausstellung, die nicht nur Kinder zu faszinieren vermag, finde ich.
Vorsicht, bissig: der berühmte Wolpertinger.
Schwahnhafte Version des Minotraurus
Welcher Adler hat denn so einen Kopf?
Der Misfit, eine Kombination aus Königskranich, Biber und Strauß
Katze mit einem Karnickel-Körper
Die Kuh auf zwei Beinen
Dinosaurier Phantasien
Der Sekretär: Eine Mischung aus Schlangenadler, Storch und Rennkuckuck
Lebt in Australien und auf Neuguinea: Der Kurzschnabelameisenigel
Ein echter neuseeländischer Kiwi
Auch dieses Chamäleon mit seiner klebrigen Schleuderzunge: nicht der menschlichen Phantasie entsprungen
Der Grüffelo, ein Produkt zeitgenössischer Literatur
Liebt alles Glitzernde: Die Niffler aus den Harry Potter-Büchern
Heute mal unbestuhlt: die Jazz-Schmiede in Düsseldorf-Bilk.
Wow, so ausgelassen habe ich die Jazz-Schmiede lange nicht mehr erlebt. Im Rahmen des Lovebird-Festivals sind dort heute die Betrayers of Babylon aus Essen aufgetreten – ein mitreißendes Konzert aus Reggae und Global Groove.
Das Publikum gemischt von Anfang 20 bis Ende 60 und größtenteils in Party-Stimmung. Es wurde richtig wild getanzt. Ein superschöner Abend, an dessen Ende ich gleich zwei CDs der Band mit nach Hause genommen habe. Als Erinnerung und für meine Plattensammlung.
Im Japan-affinen Düsseldorf werden gerade japanische Nudelsuppen mit Ramen-Nudeln total gehypt. Strömten eine Weile lange alle in die Sushi-Restaurants rund um die Immermannstraße, trifft man sich jetzt in den Warteschlangen vor den Ramen-Restaurants wie dem Naniwa oder dem Daidokoro Umaimon.
Aber so eine feine japanische Nudelsuppe, die kann man doch auch selber machen, habe ich mir gedacht. Und da wir noch Frühlingssuppe hatten, habe ich einfach Ramen-Nudeln gekocht, japanische Edame-Bohnen besorgt und das Ganze unter die Frühlingssuppe mit Erbsen, Möhren, Sellerie, Blumenkohl und Fleischbällchen gemischt.
Schmeckt köstlich und erinnert voll an eine Shio Ramen, die ja auch mit ganz viel Gemüse und etwas Fleisch in Salzbrühe angesetzt wird. Gibt’s jetzt bei mir, sogar ohne Anstehen 🙂
Schloss Benrath im Süden der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf ist eine ehemalige Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Ursprünglich diente das zwischen 1755 und 1771 erbaute Schloss als Sommer- und Jagdresidenz. Es entspricht der zeitgenössischen Vorstellung eines adeligen Lustschlosses (Maison de plaisance) und verknüpft über Blick- und Wegachsen Architektur und Landschaft.
Bei der Annäherung an den Komplex geht der Blick über den großen Schlossweiher zu der barocken Dreiflügelanlage, Dahinter, auf der Gartenseite, erstreckt sich ein riesiger Park mit dem großen Spiegelweiher als zentrale Sichtachse.
In der Mitte des fünfteiligen Gebäudeensembles befindet sich das Corps de Logis als Wohnsitz des Herrschers. Dieses Hauptgebäude mit knapp 80 Räumen bildet eine formale und funktionale Einheit mit den Gärten, den Gewässern und dem sich bis zum Rhein erstreckenden Park.
Die innere Struktur des Schlosses war für seine Zeit modern und effektiv auf eine reiche Hofhaltung eingestellt. In den dicken Innenmauern verläuft ein ausgeklügeltes Gangsystem für die Dienstboten mit eigenen Treppenhäusern, sodass der Fürst mit seinen Gästen möglichst wenig durch das Personal gestört wurde. Ein Regenauffangsystem sorgte dafür, dass stets genug Wasser für die gespülten Aborte zur Verfügung stand.
Heute ist das Corps de Logis öffentlich zugänglich, während sich in den Seitenflügeln ein großes Naturkundemuseum und das einzigartige Museum für europäische Gartenkunst befinden.
Blick über den Schlossteich
Corps de Logis – Das Hauptschloss
Das Vestibül, die festliche Eingangshalle, als Vorzimmer zum Kuppelsaal
Kabinett der Kurfürstin
Schlazfimmer der Kurfürstin
Hier wache ich
Der Aufpasser: Eine Chimäre
Östlicher Gartensaal, leitet in den Kuppelsaal
Deckenbemalung im östlichen Gartensaal
Kamin im östlichen Gartensaal
Figuren im östlichen Gartensaal
Kuppelsaal, Blick in den Park
Kuppelsaal
Westlicher Gartensaal
Ankleide des Fürsten
Teil des Fürsten-Schlafzimmers
Als Uhren noch ein Luxusgut waren
Feinste Holzarbeiten
Orangerie
Gartenseite von Schloss Benrath
Große Sichtachse mit dem Spiegelweiher im Park
Seitliche Sichtachse
Beeindruckendes 3D-Modell des Schlosses
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