Auf unserem Rückweg ins Rheinland machen wir auf halber Strecke im Hunsrück Station. Zwischen den Ortschaften Mörsdorf und Sosberg überspannt seit 2015 Deutschlands längste Hängeseilbrücke das Mörsdorfer Bachtal.
Die 360 Meter lange Brücke mit dem offiziellen Namen „Hängeseilbrücke Geierlay „ ist ein großer touristischer Anziehungspunkt, wie ich im weiteren Tagesverlauf feststellen werde. Aber als ich am Morgen um kurz vor acht Uhr mit Doxi die Fußgängerseilbrücke passiere, stören wir nur einen einsamen Fotografen, der das Bauwerk ungestört ablichten möchte.
Es ist windig heute, und die Brücke schwankt ein wenig. Der Blick in die Tiefe ist atemberaubend. Mehr als 100 Meter unter uns rauscht der Bach durch das Tal.Im Anschluss an die Talquerung folgen wir auf einer Strecke von rund 20 Kilometern der Hunsrücker Traumschleife mit dem schönen Namen „Masdascher Burgherrenweg“.
Wir passieren dabei den Ort Mastershausen, mehrere Täler und historische Sehenswürdigkeiten, darunter alte verfallene Mühlen, Burgruinen, aufgegebene Bergwerksstollen, und mehrere Brunnen und Bäche, die sich lieblich am Fuße der Hunsrückhöhen entlang schlängeln.
Die Tour erzielt in einigen Wanderportalen hohe Bewertungen, und dass zu Recht, wie ich finde.
Als wir nach rund fünf Stunden Wanderzeit wieder an der Hängeseilbrücke ankommen, ist das Bild gegenüber den frühen Morgenstunden nicht wieder zu erkennen: Jetzt tummeln sich hier wahre Menschenmassen. Auf der Brücke wird es richtig eng, und sobald jemand für ein Foto stehen bleibt, stockt gleich der gesamte Fußgängerverkehr.
Die Brücke schwankt nun wie ein Schiff in den Wellen. Auch ich halte mich am Handlauf fest, um etwas mehr Sicherheit zu spüren. Ich bin wirklich froh, als wir die andere Talseite erreichen. Das war doch ein wenig aufregend. Nur Doxi hat es ganz cool genommen.