Auf dem Rückweg aus der Eifel kommen wir am Tagebau Garzweiler II zwischen Bedburg, Grevenbroich, Jüchen und Mönchengladbach vorbei.
Die Sonne steht tief und leuchtend rot über dem Horizont. Ich bin gespannt, wie der Tagebau in diesem Licht wirkt. Also steuere ich die Besucherplattform bei Jackerath, gleich neben der Autobahn A61, an.
Vor mir öffnet sich ein riesiges Loch von nahezu fünf Kilometern Länge, das bereits mehrere Dörfer „verschluckt“ hat.
Ich zähle sieben Riesenbagger, die gleichzeitig damit beschäftigt sind, das Erdreich abzutragen, um an die Flöze mit der begehrten Braunkohle zu gelangen.
Leider steht die Sonne doch schon zu tief, um den Grund des Loches noch richtig zu erleuchten. Beeindruckend ist der Anblick aber dennoch.
Garzweiler II besitzt nach geologischen Schätzungen Reserven von 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle. Diese sind im Laufe von etwa 25 Millionen Jahren aus der Verrottung von weitflächigen Wäldern und Mooren entstanden. Teilweise erreichen die Flöze eine Dicke von bis zu 100 Metern.
Bis zum Jahre 2045 soll hier gebaggert werden, sofern die Energiepolitik der CO2-intensiven Braunkohleverbrennung nicht schon vorher den Garaus macht. Anschließend soll der Tagebau mit Wasser verfüllt werden, damit ab dem Jahre 2100 Wassersport auf dem riesigen Areal betrieben werden kann. Aber das werde ich und meine Generation wohl nicht mehr erleben.