Heute Nachmittag war ich mit Doxi in dem hübschen Städtchen Monreal im Tal der Elz unterwegs. Oberhalb des mittelalterlichen Ortskerns erheben sich die Ruinen der Löwen- und Philippsburg – eine total romantische Kulisse.
Die ältesten erhaltenen Siedlungsspuren in Monreal stammen aus vorchristlicher Zeit. Urkundlich erstmals erwähnt wird es 1193 als „Cunisberch“ (Königsberg).
Anfang des 13. Jahrhunderts weiteten die Grafen von Virneburg ihren Einflussbereich auf die kleine Siedlung aus. Der Mode der Zeit entsprechend verwendeten sie von nun an den französischen Namen „Monroial“ (= Königsberg). Später wurde daraus der heutige Name „Monreal“.Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand im Ort eine bedeutende Tuchindustrie, gestützt auf die Wolle der großen Schafherden in der Eifel. Viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser zeugen noch heute vom einstigen Wohlstand der Monrealer Tuchmacher.
1988 wurde Monreal Ziel einer Aktion des Satiremagazins Titanic. Deren Redakteure gaben sich als Team einer Produktionsfirma aus und erklärten, auf der Suche nach einem geeigneten Drehort für eine große ZDF-Serie zu sein.
Es gelang ihnen, den Bürgermeister und weitere Amtsträger zu einer Neugestaltung des Ortes zu überreden. Dazu wurde ein ganzer Hügel gerodet, eine „störende“ Telefonzelle abgerissen und der Ausblick auf die Löwenburg durch eine Fabrikfassade verstellt. Was für ein Streich.
Im Jahr 2009 wurde Monreal dann tatsächlich zum Drehort für die deutsche Fernsehkrimiserie „Der Bulle und das Landei“. Insgesamt wurden bisher sechs Folgen der Serie in Monreal gedreht und von 2010 bis April 2016 im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.