Weiter gehts von Xanten nach Coesfeld im westlichen Münsterland. Die Stadt liegt an der Grenze zwischen nährstoffarmen Sandböden (westlich) und nährstoffreichem Lehm- und Kleiboden (östlich).
Vor der Erfindung des Kunstdüngers wirkte sich diese Grenzlage jahrhundertelang ganz direkt auf den Wohlstand der landbewirtschaftenden Bevölkerung aus, außerdem auf Unterschiede in den Dialektversionen (Plattdeutsch) und der Kleidung. Dies galt insbesondere für die Tracht der Frauen: Schwarz stand für „up de Sand“, bunt für „up de Kleij“.
Coesfeld erhielt seine Stadtrechte im Jahre 1197 durch den Münsteraner Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts schützte Coesfeld seine Besitzungen außerhalb der Stadt mit einer Landwehr, die später Stadthagen genannt wurde.Mehrfach und langjährig wurde Coesfeld im Dreißigjährigen Krieg durch fremde Truppen besetzt. Nach dem Westfälischen Frieden dauerte es noch mehrere Generationen, bis die wirtschaftlichen Folgen dieser Zeit überwunden waren. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Bevölkerungszahl der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg wieder erreicht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der alte Stadtkern Coesfelds zu großen Teilen zerstört. Nur rund um den Marktplatz mit dem Rathaus und der Kirche St. Lamberti ist heute noch historische Bausubstanz erhalten. Hier wirkt Coesfeld so, wie man sich eine Stadt im westfälischen Münsterland vorstellt.
Nach Coesfeld besuchen wir anschließend noch die vor den Toren der Stadt gelegene Benediktinerabtei Gerleve. Das Kloster wurde 1899 von Mönchen der Erzabtei Beuron gegründet und 1904 zur Abtei erhoben. Eine relativ junge Anlage also, die in der flachen Landschaft des Münsterlandes weithin sichtbar über einem Seitental des Coesfelder Bergs thront. Vor dem Kloster grast eine Schafsherde. Und die ersten Osterlämmchen sind schon da …