Man, ist das ein Krach! Ich bin mit Doxi in den Wäldern rund um den Nürburgring unterwegs. Links zwitschern die Vöglein, rechts brüllt uns der Motorenlärm entgegen.
Wahnsinn, was an diesem wunderbar sonnigen letzten April-Sonntag am Nürburgring los ist. Schon am frühen Morgen werden wir auf den Landstraßen rund um Adenau auf abenteuerliche Weise von Geschwindigkeits-vernarrten Porsche- und Golf-Fahrern überholt.
Tausende Motorräder und noch mehr aufgemotzte, tiefergelegte und PS-starke PKWs scheinen unterwegs zu sein. Und dabei ist heute überhaupt keine Motorsportveranstaltung angesagt, sondern einfach nur freies Rasen auf dem Ring.Als wir unseren Ausgangspunkt an einem Waldparkplatz in Adenau erreichen, liegt bereits das Sirenengeheul eines Krankenwagens in der Luft. Wenig später fliegt ein Rettungshubschrauber des Malteser-Hilfsdiensts in geringer Höhe über uns hinweg. Irgendwie passt das.
Unsere heutige 18 Km-Runde rauf zur Hohen Acht und weiter durch das vom Nürburgring umschlossene Waldgebiet wollte ich Anfang des Jahres schon einmal laufen. Damals waren die Wege hier oben fürchterlich vereist und wir sind kaum die zweihundert Meter zur Hohen Acht hinaufgekommen. Doch diesmal passt alles.
Wir steigen von Adenau rund fünfhundert Höhenmeter durch schönen Wald immer geradeaus bis zur Hohen Acht und dem Kaiser-Wilhelm-Turm hinauf. Am höchsten Punkt der Eifel angekommen, bieten sich von der Turmspitze wunderbare Fernblicke über die Eifellandschaft und nach Nordosten sogar bis hinunter ins Rheinland.
Weiter geht es zum Nürburgring, dessen Innenraum wir durch eine schmale Unterführung erreichen. Ich bin erstaunt, wie viel Waldfläche der Ring einfasst, aber die 1927 eröffnete Rennstrecke ist auch satte 26 Km lang. Am Anfang ist es noch sehr laut, aber irgendwann ist der Fahrzeuglärm fast verschwunden.
Wir steigen durch schöne Täler hinab nach Herschbroich und müssen dann noch zwei Kilometer entlang der Landstraße zurück nach Adenau laufen. Dort begegnen wir wieder den unglaublichen Massen von Motorrad- und Sportwagenfahrern. Jedem das Seine, denke ich, aber Doxi meint auch: lieber schnell weg hier. Das ist uns einfach alles zu laut 😉