Wir sind weiterhin in der Hohenlohe unterwegs. Von Ellwangen sind wir rund 50 Kilometer nach Westen bis nach Pfedelbach gefahren. Die Gemeinde im Hohenlohekreis liegt rund 2 km südlich der großen Kreisstadt Öhringen.
Durch Pfedelbach verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der seit 2005 auf der Welterbeliste der UNESCO steht.
Um 159 n. Chr. verlagerten die Römer ihre Grenze vom Neckar-Odenwald-Limes (Ältere Odenwaldlinie) etwa 30 km in östliche Richtung. Die neue Limeslinie führte, von Öhringen kommend, zwischen Pfedelbach und Oberohrn quer durch Baierbach und an Gleichen vorbei nach Mainhardt.Die Region rund um Pfedelbach profitiert von sehr fruchtbaren Ackerböden, die sich hervorragend für den Wein- und Obstbau eignen. Im Jahre 1604 entstand der Herrenkeller, ein 70 m langes und 12 m breites Gewölbe, in dem mehrere hunderttausend Liter Wein gelagert werden konnten.
Dort befindet sich heute das sogenannte Fürstenfass, das 64.664 l fasst. Es wurde von Fürst Joseph von Hohenlohe Bartenstein im Jahre 1752 in Auftrag gegeben und 1828 letztmalig mit dem Zehntwein gefüllt, den die Untertanen ihrem Fürsten einmal im Jahr abzuliefern hatten.
Im Herzen von Pfedelbach befindet sich das gleichnamige Wasserschloss, das Graf Eberhard von Waldenburg von 1568 bis 1572 auf den Mauern einer vorhergehenden Ministerialenburg als seinen Wintersitz errichten ließ. Die charakteristischen Ecktürme weisen die Anlage erkennbar als einen Bau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts aus.
Heute beherbergt das Schloss den Bürgersaal, die ehemalige Schlosskapelle sowie zahlreiche Wohnungen. Rund um das Schloss befinden sich einige gut erhaltene historische Gebäude. Der Ortskern von Pfedelbach macht dadurch ordentlich was her.