Mit Doxi wandere ich am Morgen von Bad Arolsen zum nahegelegenen Twistesee. Auf der knapp 17 Kilometer langen Wanderung folgen wir der Tour 1 aus dem Rother-Wanderführer „Kurhessen“.
Über die von Bäumen gesäumte Fürstenallee wandern wir aus dem Ort hinaus und dann durch schönen Wald hinab in einen Talgrund. Gleich darauf steigen wir auf den nächsten Hügel auf und kommen zu einem Waldrandweg, der uns ins Twistetal führen soll.
Der Weg ist wegen des schlechten Streckenzustands gesperrt. Wir versuchen es trotzdem und bereuen es bald, weil der Weg auf langen Passagen dicht mit Brennnesseln bewachsen ist.
Ein Ausweichen ist kaum möglich: Links geht es steil ins Tal hinunter, rechts versperren uns Felsen den Weg. Also schlage ich uns mit einem Stock mühevoll den Weg frei und bin froh, als wir endlich den Schotterweg durch das Twistetal erreichen.
Bald schon stehen wir an der Vorsperre zum Twistesee, wo Angel- und Jagdverbot herrscht und der BUND eine schöne Hütte für Vogelbeobachtungen eingerichtet hat. Kurz darauf erreichen wir den Ostrand des Twistesees, der an sonnigen Tagen viele Badefreunde und Wassersportler anzieht. Doch heute ist es dafür zu frisch.Der Stauanlage am Twistesee wurde nach der Heinrichsflut von 1965 geplant und Anfang der 1980er Jahre in Betrieb genommen, nachdem es im Einzugsgebiet von Twiste und Diemel immer wieder zu schweren Hochwasserschäden gekommen war. Für die Gewässerregulierung wurde ein Staudamm errichtet, der die Twiste zum Stausee aufstaut.
Am Nordrand des Sees wandern wir Richtung Westen. Wir kommen an einem kleinen FKK-Abschnitt, einer Wasserski-Anlage und schließlich am großen Strandbad auf der anderen Seeseite vorbei. Überall das gleiche Bild: Nichts los heute.
Ganz anders dagegen auf dem Womo-Stellplatz am Nordwestrand des Sees. Alle 120 Stellplätze sind an diesem verlängerten Fronleichnams-Wochenende belegt. Das hatte ich schon vermutet und den Platz deshalb gar nicht erst angesteuert. Ist mir auch ein wenig zur viel los hier, um ehrlich zu sein.
Wir erreichen den direkt am See liegenden Ort Wetterburg oberhalb der Twiste, der früher von der gleichnamigen Burg überragt wurde. In dem noch existierenden Gebäudeteil befindet sich heute ein beliebtes Restaurant. Von dort geht es auf einer Strecke von rund vier Kilometern über Felder und durch schönen Wald zurück nach Bad Arolsen, wo wir den Schlossteich auf der Rückseite des Residenzschlosses erreichen.