Unsere letzte Station auf dieser zehntägigen Tour durch Ostfriesland ist Dangast. Das kleine Nordseebad liegt am südwestlichen Jadebusen und gehört zur Stadt Varel. Auf der anderen Seite des Jadebusens liegt die Stadt Wilhelmshaven, deren Skyline man vom Strand aus sehr gut sehen kann.
Die Anfänge von Dangast reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Bei der Zweiten Marcellusflut 1362 wurde die ursprüngliche Siedlung zerstört und mit ihr der Stammsitz des friesischen Häuptlingsgeschlechts der Wimekinge,
Danach wurde Dangast an flutgeschützter Stelle auf dem Südhang eines eiszeitlichen Geestrückens neu aufgebaut. Dank dieser Lage gehört der Ort heute zu den wenigen Plätzen an der deutschen Nordseeküste, die auf einen Schutzdeich verzichten können. Dies ermöglicht einen deichlosen Meerblick, der zu den wichtigsten Attraktionen des Ortes zählt.Wir stehen auf dem Womo-Stellplatz am kleinen Hafen von Dangast direkt am Hundestrand und haben das Glück, einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Aus dem Fenster heraus blicken wir auf den Jadebusen und können verfolgen, wie dieser im Laufe des Tages erst leerläuft und sich dann wieder füllt.
Nach einer ausgedehnten Wanderung entlang der Deiche südlich von Dangast will ich am Mittag mit Doxi ein wenig im Watt wandern. Doch anders als in Schillig ist dies hier kein Sandwatt, sondern ein Schlickwatt. Man versinkt sofort knöcheltief und der Schlick klebt so richtig schön an Beinen und Füßen fest. Ich komme mir vor, wie in einem Moorbad.
Doxi hat das wohl gespürt, denn sie bleibt instinktiv am Steg zurück und beobachtet in aller Ruhe, wie ich mich dreckig mache. Kein Wunder, dass hier außer mir niemand im Watt unterwegs ist …