Heute war ich mit Doxi auf einer vierstündigen Wanderung im nördlichen Bereich des Hürtgenwaldes in der Rureifel unterwegs.
Wir starten am Ortsrand von Schevenhütte unterhalb der Wehebachtalsperre und steigen zunächst zur Staumauer auf. Dort bietet ein erhöhter Aussichtspunkt einen schönen Blick über die Talsperre und die sie umgebende Landschaft.
Die Wehebachtalsperre ist die jüngste der Talsperren in der Nordeifel. Sie wurde Anfang der 1980er Jahre zum Hochwasserschutz und zur Trinkwasserversorgung für die Region Aachen in Betrieb genommen.Nahe der Staumauer gibt es einen Turm für die Trinkwasserentnahme sowie einen Überlauf mit einer 6 Meter breiten Schussrinne, die Wasser bei Bedarf ins Tal abführt.
Bei unserem Besuch war sie nicht in Betrieb, denn die Talsperre ist zurzeit nur mäßig gefüllt, wie die Bilder unten zeigen.
Wir überqueren die Staumauer und laufen anschließend durch schönen Mischwald stetig nordwärts. Unter unseren Füßen knistert das Laub, doch mir fällt auf, dass viele Laubbäume im Vergleich zu anderen Eifelwäldern hier noch erstaunlich grün sind.
Auf der Hälfte der Wanderung erreichen wir nach rund sieben Kilometern die prächtige Laufenburg bei Langerwehe. Die 38×24 Meter große Burganlage aus Bruchsteinmauerwerk wurde im 12. Jahrhundert von den Limburgern als Höhenburg zur Sicherung ihres Territoriums errichtet.
Heute befindet sich die Anlage und die sie umgebenden Waldflächen im Besitz der Stolberger Fabrikantenfamilie Pyrm. Die Burg wurde durch die heftigen Kämpfe im Hürtgenwald kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs stark in Mitleidenschaft gezogen, doch nach dem Krieg wiederaufgebaut und saniert.
Wir setzen unseren Weg nun in südlicher Richtung fort und erreichen bald das sogenannte „Franzosenkreuz“, das an die Ermordung eines französischen Offiziers im 18. Jahrhundert erinnert. Dem Lauf verschiedener Bäche folgend, erreichen wir bald wieder das hübsche Dorf Schevenhütte. Dessen Geschichte ist durch die Eisenverarbeitung in der Eifel und der Voreifel geprägt.
Bei der Errichtung der Wehebachtalsperre wurden neben Schutzanlagen aus karolingischer Zeit im achten bis zehnten Jahrhundert n. Chr. auch mehrere Schmelzöfen aus römischer Zeit identifiziert.
Wir kommen an einigen schönen Höfen in typisch „belgischer“ Bauweise vorbei, passieren eine große Forellenzucht im Wehebachtal und erreichen schließlich nach 17 Wanderkilometern wieder unseren Ausgangspunkt. Den ganzen Morgen war es bewölkt, aber trocken. Doch nun beginnt es zu regnen. Haben wir Glück gehabt 🙂