Heute war ich mit meiner Wanderfreundin Gabi und der feinen Doxi auf dem Schmugglerweg bei Nideggen in der Eifel unterwegs. Der Weg startet an der Kirche im Ortsteil Schmidt und nimmt Bezug auf die Nachkriegszeit, als der Kaffeeschmuggel aus Belgien eine der wichtigsten Einnahmequellen der Menschen in der Region war.
Der kleine Ort Schmidt wurde am Ende des 2. Weltkrieges im Rahmen der Schlacht um den Hürtgenwald zu mehr als 90 % zerstört. Auch die Pfarrkirche St. Hubertus lag in Trümmern.Mit dem Gewinn aus dem Kaffeeschmuggel brachten die Schmidter ihre Familien durch und bauten ihre zerstörten Häuser wieder auf.
Dies blieb auch dem Dorfpfarrer nicht verborgen. Und weil der Wiederaufbau der Kirche weniger zügig voranging, sprach er in einer seiner Sonntagspredigten: „Ich weiß, dass ihr Kopfschmerzen vom vielen Geld bekommt. Bei mir ist es umgekehrt, weil ich nicht weiß, woher ich das Geld für den Wiederaufbau der Kirche nehmen soll.“
Von da an gaben die Schmuggler einen Teil ihrer Gewinne aus dem Kaffeegeschäft für den Wiederaufbau der Kirche, die seitdem im Volksmund den Namen „St. Mokka“ trägt.
Unsere 14 Kilometer lange Tour startet an der Kirche und führt zunächst aus dem Ort Schmidt hinaus. Entlang des Huschelbachs geht es hinunter ins Kalltal und dort zur Mestrenger Mühle. Anschließend folgen wir mehrere Kilometer dem Lauf der Kall durch das Kalltal, bevor es über einen langen und teilweise steilen Anstieg wieder hinauf auf die Höhen nach Schmidt geht.
Eiskalt war es heute und die Wege in schattigen Lagen stellenweise gefährlich glatt. Dafür hat uns jedoch die Sonne verwöhnt. Eine sehr schöne Winterwanderung.