Heute war ich mit Doxi im Naturpark Maas-Schwalm-Nette zwischen den Krickenbecker Seen bei Nettetal und Venlo unterwegs. Wir starten auf deutscher Seite am Wanderparkplatz „Groote Heide“ und erreichen nach wenigen Schritten das niederländische Gebiet des ehemaligen Fliegerhorstes Venlo-Herongen im flachen Teil der „Groote Heide“.
Dort befand sich seit 1913 ein Hilfslandeplatz für die niederländische Luftwaffe, der von der deutschen Wehrmacht nach dem Einmarsch in die neutralen Niederlande ab 1940 massiv ausgebaut wurde.Nach der Befreiung von Venlo im Frühjahr 1945 nutzten die alliierten Streitkräfte das Fluggelände, verließen es aber im Herbst des gleichen Jahres wieder.
Anschließend wurden Millionen von Backsteinen aus den Start- und Landebahnen abgetragen, um damit Kriegsschäden an Häusern und Gebäuden zu beheben. Vom Flugplatz blieb praktisch nichts übrig. Heute nutzt der Venloer Segelflugverein einen Teil des früheren Rollfeldes als Segelfluggelände.
Wir wandern einmal rund um die Groote Heide und anschließend durch das angrenzende Waldgebiet entlang der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Nach zehn Wanderkilometern erreichen wir wieder unseren Startpunkt, überqueren die Bundesstraße 221 und laufen in südwestlicher Richtung weiter zu den Krickenbecker Seen mit dem angrenzenden Schloss Krickenbeck.
Das lange Zeit dem Verfall ausgesetzte Wasserschloss wurde zwischen Mai 1991 und August 2011 als Tagungsstätte der Westdeutschen Landesbank genutzt. Es beherbergt heute ein Hotel und ein Tagungszentrum. Die das Schloss umgebenden vier Krickenbecker Seen sind durch Austorfung von Niedermooren im Nettetal Anfang des 15. Jahrhunderts entstanden und nach dem Schloss benannt. Sie bilden das älteste Naturschutzgebiet in NRW und wurden bereits 1938 unter Schutz gestellt. Viele seltene Wildvögel sind hier zu Hause.
Noch sind die Seen zugefroren, doch an den Rändern ist das Eis bereits getaut. Doxi tastet sich vorsichtig an das Ufer heran, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Hmmmm, das schmeckt …