Zum ersten Mal seit vielen Wochen habe ich beim Wandern eine Regenjacke an. Ich bin mit Doxi an der Ruhr zwischen Mühlheim und Duisburg unterwegs. Der Himmel ist grau und es nieselt immer wieder.
Wir starten am „Theater an der Ruhr“ und laufen zunächst am Wasserkraftwerk Mühlheim-Raffelberg vorbei. Das entstand im Jahr 1926, nachdem an der Ruhr die Kohle knapp wurde, weil Millionen von Tonnen als Reparationsleistungen an die alliierten Sieger des Ersten Weltkriegs geliefert werden mussten. So verfiel man auf die Idee, anstelle der Kohle das Wasser der Ruhr für die Energiegewinnung zu nutzen.Hinter dem Kraftwerk biegen wir in die Styrumer Ruhraue ein. Die Ruhr schlägt hier eine Schleife im Grenzgebiet zwischen Mühlheim, Oberhausen und Duisburg, die als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und der Trinkwassergewinnung dient. Die Frachtschiffe auf der Ruhr nehmen stattdessen die Abkürzung über den künstlich geschaffenen Schifffahrtskanal, der die Styrumer Ruhrschleife umgeht.
Wir laufen durch schöne Natur an der Ruhr. Aber ruhig ist es hier dennoch nicht. Die viel befahrenen Autobahnen A3 und A40 kreuzen das Gebiet, außerdem mehrere Eisenbahnlinien, eine Bundesstraße und eine Stromtrasse.
Hinter der Ruhrschleife laufen wir am Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg über mehrere hundert Meter unter einer Eisenbahnbrücke unmittelbar an der Autobahn vorbei, und das ist wirklich unglaublich laut. So laut habe ich es beim Wandern noch nie gehabt! Nur schnell weg hier.
Wir steigen in den Wald am Kaiserberg auf und laufen durch den Wald auf den Duisburger Zoo zu. Dahinter geht es durch ein großes Naherholungsgebiet zurück auf Mühlheimer Stadtgebiet und zu unserem Startpunkt, den wir nach knapp drei Stunden und 12 Wanderkilometern wieder erreichen.
Die Tour hat sehr schön die verschiedenen Facetten des Ruhrgebiets deutlich gemacht: Es gibt durchaus viel schöne Natur, aber dazwischen auch unglaublich viele Verkehrswege und wahnsinnig viel Verkehr. Damit müssen die Menschen hier leben.