Mehr als 14 Kilometer bin ich mit Doxi gewandert, um dieses Denkmal zu sehen – und anschließend noch einmal acht Kilometer zurück. Okay, wir hätten auch mit dem Wohnmobil in das Kyffhäuser-Gebirge hinauf fahren können. Aber das kann ja jeder …
Das 81 m hohe, auch als Barbarossadenkmal bekannte Kyffhäuserdenkmal, ist eine Ehrung für den Deutschen Kaiser Wilhelm I. Es wurde im Jahre 1896 eingeweiht und ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal in Deutschland.Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen. Diese besteht aus drei einzelnen, durch Abschnittsgräben separierten mittelalterliche Befestigungen, die Ober-, Mittel- und Unterburg genannt werden. Gemeinsam bilden sie mit einer Länge von 600 und einer Breite von 60 Metern eine der größten Burganlagen Deutschlands.
Die Ausgestaltung des Denkmals lehnt sich stilistisch an den Burgenbau der Stauferzeit an. Die Darstellung soll das neue, von Preußen dominierte Kaiserreich als legitimen Nachfolger des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches hervorheben.
Dazu befindet sich im Sockelbereich des Denkmals eine 7 m hohe, aus dem Sandstein des Gebirgsfelsens heraus gemeißelte Skulptur des Kaisers Friedrich Barbarossa. Dieser scheint soeben zu erwachen. Damit wird an die Kyffhäuser-Sage vom guten Kaiser angeknüpft, der im Berg schläft und auf bessere Zeiten wartet – hier bezogen auf die Reichsgründung von 1871. Darüber befindet sich ein 11 m hohes Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. aus Kupfer.
Das gesamte Ensemble weiß durch seine Größe durchaus zu beeindrucken. Es fällt aber irgendwie auch ein wenig zu protzig aus, wie damals nach der Reichsgründung und dem Sieg über Frankreich im Jahre 1871 nicht unüblich.
Das Denkmal gehört zu den meistbesuchten Touristenattraktionen in Deutschland. Deshalb ist es schön, dies einmal gesehen zu haben. Aber noch schöner ist eigentlich der Wald und das Gebirge drumherum. Jedenfalls für mich. Und ich glaube, für Doxi auch 🙂