Heute ist Karfreitag. Mit dem ersten Sonnenlicht bin ich früh am Morgen in Erfurt aufgebrochen, um zeitig am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig einzutreffen – bevor die großen Besuchermassen anrücken.
Gleich gegenüber dem Denkmal, in einer breiten Sackgasse, die den Wilhem-Külz-Park durchschneidet, habe ich einen kostenlosen Parkplatz für mein Wohnmobil ausgemacht. Und tatsächlich erweist sich dieser Ort als wunderbarer Ausgangspunkt für die Entdeckung von Leipzig.
Das 1913 eingeweihte Völkerschlachtdenkmal ist wirklich riesig. Mit einer Höhe von 91 zählt es zu den größten Denkmälern Europas.Es gehört zu den Wahrzeichen von Leipzig und bildet eine weithin sichtbare Landmarke mit markanter Silhouette. Fast eine Million Besucher werden jährlich gezählt.
Unmittelbar vor dem Völkerschlachtdenkmal befindet sich der künstlich angelegte See der Tränen. Er soll die Tränen der Völker symbolisieren, die um ihre Gefallenen der Schlacht trauern.
Der historische Bezugspunkt für dieses Monument ist die im Oktober 1813 vor den Toren von Leipzig ausgetragene Völkerschlacht, die Teil der napoleonischen Befreiungskriege war.
Sie führte zu einer Niederlage Napoleons gegen die Truppen Russlands, Österreichs, Preußens und Schwedens. In der Schlacht, die bis zum Ersten Weltkrieg als die größte der Geschichte galt, kämpften Deutsche auf beiden Seiten.
Die Bauzeit des Denkmals betrug 15 Jahre. Mehr als 26.000 Natursteinblöcke wurden dabei verbaut. Im Innern des Denkmals erhebt sich eine Kuppelhalle mit einer Innenhöhe von 68 Metern. Exakt fünfhundert Stufen führen vom Fuß des Denkmals hinauf zum Eingang der Kuppelhalle. Die überlebensgroßen Wächterfiguren in der Halle haben eine Höhe von 10 Metern. Ein wirklich gewaltiges und beeindruckendes Bauwerk, wie ich finde.