Von Bitterfeld fahren wir weiter nach Gräfenhainichen östlich von Dessau zum Industriemuseum Ferropolis, das sich die „Stadt aus Eisen“ nennt. Auf einer Halbinsel im früheren Tagebau Golpa-Nord werden dort riesige ausrangierte Bagger aus dem Braunkohletagebau ausgestellt.
Ursprünglich befanden sich an dieser Stelle die Werkstätten, die Energieversorgung und die Sozialeinrichtungen des Tagebaus, der zum Bitterfelder Bergbaureviers gehörte.Nach dem Ende des Braunkohlebergbaus 1991 entstand durch die Stiftung Bauhaus Dessau die Idee eines Freilichtmuseums, für das man fünf Großgeräte zusammenführte.
Neben einem Eimerkettenschwenkbagger (Spitzname „Mad Max“) und einem Schaufelradbagger („Big Wheel“) werden auch zwei Absetzer („Gemini“ und „Medusa“) und ein Raupensäulenschwenkbagger („Mosquito“) ausgestellt.
In der ehemaligen Stromversorgungs-Station ist zusätzlich neben der Schaltwarte, den Knochen eines ausgegrabenen Waldelefanten und den Spuren des Braunkohlebergbaus auch eine Ausstellung zur Vermessungstechnik (Markscheiderei) zu sehen. Und seit 2006 betreibt das Standesamt Gräfenhainichen in der stillgelegten Schaltwarte des Tagebaus Golpa-Nord eine Nebenstelle für Hochzeiten.
Die ungewöhnliche Industriekulisse direkt am See wird regelmäßig für Open-Air-Konzerte genutzt. Unter anderem traten dort bereits Die Ärzte, Die Toten Hosen, Linkin Park, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Nena, Deep Purple und Alice Cooper auf. Ein wirklich faszinierender Ort.