Heute war ich mit Doxi im ältesten Naturschutzgebiet von NRW unterwegs: den durch die Abtorfung von Niedermooren entstandenen Krickenbecker Seen unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden kurz vor Venlo.
Das Gebiet umfasst die Seen Hinsbecker Bruch, Glabbacher Bruch, sowie die noch etwas älteren Seen Poelvenn und Schrolik. Sie werden teilweise von der Nette und der Renne durchflossen. Die Namenszusätze „-Bruch“ und „-Venn“ weisen auf die frühere Ausprägung als Niedermoor bzw. Sumpf hin.Östlich der Seen erheben sich die Hinsbecker Höhen mit einem weithin sichtbaren hölzernen Aussichtsturm auf dem Taubenberg. Von dessen Spitze hat man einen guten Überblick über die Krickenbecker Seen, die von Eichen-Buchen-Wäldern, Erlenbrüchen und Wiesen umrahmt werden.
Inmitten der vier Seen liegt Schloss Krickenbeck. Das lange Zeit dem Verfall ausgesetzte Wasserschloss wurde zwischen Mai 1991 und August 2011 als Tagungsstätte der Westdeutschen Landesbank genutzt. Es beherbergt heute ein Hotel und ein Tagungszentrum.
Bei unserer 12 km langen Wanderung durch das Naturschutzgebiet treffen wir auch auf die Überreste des Nordkanals, einem bedeutenden Bodendenkmal aus napoleonischer Zeit. Der nie vollständig fertiggestellte Nordkanal sollte eine Schiffsverbindung zwischen der Maas bei Venlo und dem Rhein bei Neuss bilden, und war gegen England gerichtet.
Der Kanal fließt auch durch meine Heimatstadt Kaarst. Während er bei uns auch heute noch als ehemalige Wasserstraße zu erkennen ist, erscheint er hier, kurz vor seiner Mündung in die Maas, nur noch wie ein langgezogenes, sumpfiges Feuchtgebiet im Wald.