Die letzten beiden Tage unserer Womo-Tour an Mosel, Saar und Hunsrück sind angebrochen und wie angekündigt hat das schlechte Wetter Einzug gehalten. Es ist feucht und diesig, als wir ganz früh am Morgen an unserem Übernachtungsplatz in Tholey aufbrechen. Ich habe für heute mehrere Besichtigungspunkte im hohen Hunsrück herausgesucht.
Als Erstes steuern wir den Keltenpark Otzenhausen bei Nonnweiler im Norden des Saarlands an. Der Park liegt zwischen der Talsperre Nonnweiler und einer mehr als zweitausend Jahre alten, mächtigen keltischen Befestigungsanlage am Hang des Dollberges. Nach heutiger Lehrmeinung handelt es sich dabei um die Überreste der Befestigung einer Siedlung des keltischen Stammes der Treverer (nach denen Trier benannt ist).Archäologen datieren ihre Entstehung in die frühe La-Tène-Zeit (5./4. Jahrhundert v. Chr.). Im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Anlage beträchtlich erweitert. Um das Jahr 51. v. Chr. wurde der Ringwall schließlich von den Römern erobert und anschließend aufgegeben – das Marschlager der Römer befindet sich bei Hermeskeil und liegt in unmittelbarer Nähe.
Wahrscheinlich hätte ich mir denken können, dass die rekonstruierte Keltensiedlung aus diversen Holzhäusern und einer Umfriedung aus mächtigen Baumstämmen morgens um 7:30 Uhr noch nicht zugänglich ist. Aber dass der Park erst um 13:00 Uhr öffnet, damit hatte ich nicht gerechnet. Also wandere ich mit Doxi erst einmal zur Talsperre Nonnweiler, die früh am Morgen ganz ruhig da liegt. Das Wetter ist nicht wirklich einladend und irgendwie sind wir Beide – Doxi und ich – nicht richtig motiviert.
Also kehren wir zum Wohnmobil zurück und fahren weiter. Ich bin unschlüssig, ob es bei diesem Wetter Sinn macht, tiefer in den Hunsrück vorzustoßen. Schöne Fernblicke sind da auf jeden Fall nicht zu erwarten.
Fahren wir doch erst mal weiter auf der Autobahn richtig Norden und schauen, was passiert. Denn das ist ja schließlich das Schöne am Wohnmobil-Reisen, dass man so flexibel ist … sofern einen das eigene Denken nicht daran hindert 🙂