Unser zweiter Tag in der Lüneburger Heide: Nachdem wir die Nacht in Undeloh verbracht haben, fahren wir am Morgen weiter nach Schneverdingen. Ich parke am Ortsrand auf einem Wanderparkplatz und laufe mit Doxi ohne Ziel einfach hinein ins Grüne.
Schneverdingen liegt rund 60 Kilometer südlich von Hamburg und ist ein Ausgangspunkt für den Fremdenverkehr zum Naturpark Lüneburger Heide, der am Ostrand von Schneverdingen beginnt. Die Gegend um Schneverdingen herum ist maßgeblich von eiszeitlichen Einflüssen und Viehhaltung, insbesondere der Heidschnucken, geprägt.
Nach ein paar hundert Metern stoßen wir auf eine Wandertafel und dort entdecke ich einen bekannten Namen: Niederhaverbeck. Dort war ich vor drei Jahren schon einmal mit dem Wohnmobil auf einem ganz schönen Waldparkplatz am Rande der Heide. Alles klar, denke ich, das soll heute unser Ziel sein.
Tatsächlich benötigen wir dann mehr als zweieinhalb Stunden, um nach Niederhaverbeck zu gelangen. Der Wind dreht dabei immer mehr auf. Zwischendurch ist es richtig stürmisch und die Sonne lässt sich nur selten blicken. Aber immerhin haben wir auf dem Hinweg den Wind im Rücken.Zunächst geht es vorbei an der größten Sandmagerrasenfläche von Niedersachsen, dem fast baumlosen, 100 Hektar große ehemaligen Flugplatzgelände Camp Reinsehlen. Das Gelände blickt auf eine wechselhafte Geschichte als Militärflugplatz der Deutschen Wehrmacht, Flüchtlingslager und Truppenübungsplatz zurück. Den Namenszusatz Camp verdankt das Areal seiner mehr als vierzigjährigen Nutzung als Basislager für Panzerübungen britischer und kanadischer Streitkräfte in der Lüneburger Heide.
Hinter dem Camp wandern wir eine lange Strecke durch den Wald „Niederhaverbecker Holz“, bevor wir am Wümmerberg in die mir bereits bekannte, wunderschöne Heidelandschaft bei Niederhaverbeck eintreten. Wir laufen bis zum Landhaus Haverbeckhof und beginnen dort unseren Rückweg zunächst durch das liebliche Heidetal der Haverbeeke.
Wir streifen wieder den Haverbecker Holz und laufen dann durch die Heidelandschaft der Osterheide auf Schneverdingen zu. Nach rund viereinhalb Stunden und etwas mehr als 20 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder das Wohnmobil.
Zwischendurch war mir im starken Wind einige Male richtig kalt, doch zum Schluss kam hinter der Sturmfront doch noch die Sonne raus. Schön, dass uns ohne große vorherige Planung so eine feine Tour gelungen ist.