Immer wieder bin ich überrascht, wie viele gut erhaltene historische Innenstädte es trotz der gewaltigen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs in Deutschland noch gibt. Das protestantische Wolfenbüttel ist ein schönes Beispiel dafür.
Die Kreisstadt im Südosten von Niedersachsen an der Oker liegt zwischen Harz und Heide. Nachbarstädte sind Braunschweig und Salzgitter.Wolfenbüttel hat heute rund 50.000 Einwohner und verfügt über eine große, sehenswerte Altstadt mit vielen Fachwerkbauten, prachtvollen Kirchen und dem zweitgrößten erhaltenen Schloss von Niedersachsen.
Die Ursprünge Wolfenbüttels werden im 10. Jahrhundert vermutet, als sich ein Siedler namens Wulferus an einer Furt in den sumpfigen Okerauen niedergelassen haben soll.
Im Jahr 1283 wurde Wolfenbüttel unter dem Welfen-Herzog Heinrich dem Wunderlichen zu einer Residenzfestung ausgebaut. Etwa ab 1430 wurde die Stadt zur ständigen Residenz der Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg und blieb dies bis 1753.
Wolfenbüttel hat eine lange militärische Tradition als Garnisonsstadt, die sich in teilweise erhaltenen Verteidigungsanlagen im Stadtgebiet widerspiegelt. Die Garnisonsstadt Wolfenbüttel gilt als eine der ältesten und beständigsten Garnisonen im norddeutschen Raum. Die Stadt war früher von einem Grachtensystem nach holländischem Vorbild durchzogen, von denen heute nur noch wenige erhalten sind.
Mit Doxi laufe ich fast drei Stunden durch die Stadt. Immer wieder entdeckte ich hübsche Ecken, sehenswerte Fachwerkbauten und ganz viele schöne Türen, die ich natürlich fotografisch festhalten muss. Ich hatte gar nicht erwartet, so nahe bei Braunschweig eine weitere sehenswerte Stadt vorzufinden. Schön, dass wir hier Station gemacht haben.