Auf unserem Rückweg vom Kloster Irsee nach Kaufbeuren machen wir einen Abstecher zur Ruine der Burg Kemnat. Von der einst bedeutenden Höhenburg auf einem Bergsporn steht heute nur noch der Bergfried, der fälschlicherweise als „Römerturm“ bezeichnet wird. Die Ruine befindet sich in Großkemnat, etwa vier Kilometer vom Zentrum von Kaufbeuren entfernt.
Ich leine Doxi unten im Schatten des Turmes an und mache mich an den Aufstieg. Von der Spitze des Bergfrieds hat man einen wunderbaren Fernblick auf das Ammergebirge und das Karwendelgebirge.Als ich wieder herab steige und aus dem Turm heraus trete, traue ich meinen Augen nicht: Doxi ist umringt von einer Gruppe Lamas mit ihren Führern. Ich zähle 15 Tiere – jedes in einer anderen Farbe und Zeichnung. Einige sind offensichtlich sehr an Doxi interessiert und nähern sich ihr vorsichtig Schritt für Schritt, aber Doxi bleibt ganz entspannt.
Keine zwei Kilometer weiter haben wir beim Abstieg nach Kaufbeuren eine weitere tierische Begegnung. Wir passieren eine Kuhweide. Ein Schild weist darauf hin, dass Rindviecher auf der Wiese präsent sind, und sie kommen auch gleich angerannt: Sechs Jungkühe, die ganz neugierig auf uns sind.
Ich versuche cool zu bleiben, aber ein wenig mulmig ist mir schon, als ich das Stampfen und Schnauben der Tiere hinter uns wahr nehme. Ich gehe mit Doxi zügig weiter. In dem Moment, als wir die Wiese durch einen schmalen Durchlass verlassen, sind die Tiere unmittelbar hinter uns und drängen sich an den Zaun. Aber sie bleiben friedlich und ich streichele einige von ihnen von der sicheren Seite des Zaunes aus. Glück gehabt, nichts passiert.