Auf der Suche nach ein wenig Sonne war ich heute mit Doxi am oberen Niederrhein bei Kleve unterwegs. Am Naturschutzgebiet Salmorth beim Dorf Schenkenschanz bildet der Rhein über mehrere Kilometer die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Bei Rheinhochwassern werden diese Flächen regelmäßig überflutet, wodurch das umdeichte Dorf zu einer Insel wird und nur noch per Boot erreicht werden kann.
Wir starten im kleinen Ort Wardhausen an der Schleuse des Spoykanals. Der künstliche 8,5 km lange Kanal verbindet Kleve seit dem Mittelalter mit dem angrenzenden Griethauser Altrhein, der einen Zugang zu dem nur zwei Kilometer entfernten Rhein schafft.Wir laufen auf dem Deich am Rande des Naturschutzgebietes in nördlicher Richtung bis zum Dorf Düffelhard. Von dort geht es weiter in westlicher Richtung weg vom Rhein und hinein in das Naturschutzgebiet „Düffel-Kellener Altrhein und Flussmarschen“.
Durch die fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen laufen wir in Richtung des Ortes Rindern mit den sogenannten „Rindernschen Kolken“. Als eine Aneinanderreihung kleiner Seen, die nach Deichdurchbrüchen des Rheins im Mittelalter entstanden sind, ziehen sich die Kolke wie ein ausgestreckter Finger durch das südliche Deichhinterland von Salmorth.
Das Landschaftsbild wird von Kopfweiden und lang gezogenen Hecken geprägt. Die Grünflächen zwischen den Kolken werden von Pferden und weißen Charolaisrindern beweidet. Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein betreut dieses artenreiche Gebiet und setzt sich u. a. für die Pflege der Kopfbäume und Hecken, die Entschlammung einzelner Kolke und eine Extensivierung des Grünlandes ein.
Als wir nach dreieinhalb Stunden und 14 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt am Spoykanal erreichen, hat sich die Sonne leider immer noch nicht eingestellt. Doch dafür haben wir eine sehr interessante Landschaft kennengelernt.