Immer wieder bin ich auf meinen Niederrhein-Radtouren rund um Düsseldorf und Krefeld am Düsseldorfer Nordpark vorbeigekommen – jetzt habe ich diesem Park in unmittelbarer Nähe zum Rhein und zur Düsseldorfer Messe endlich einmal einen Besuch abgestattet.
Ein Teil des Parks im Stadtteil Stockum wirkt schön verwildert, ein anderer streng geometrisch, mit Elementen, die mich ein wenig an die Nazi-Architektur der 1930er Jahre erinnern.Tatsächlich wurde der Park 1936 für die Reichsausstellung „Schaffendes Volk“, eine Propagandaausstellung der Nationalsozialisten, errichtet, wie ich bei der Recherche herausfinde.
Der Park umfasst 36 ha mit Rasenflächen, großen alten Bäumen, Wasserspielen, unterschiedlich bepflanzten Abschnitten, Rabatten und einem japanischen Garten. Im Park gibt es Tische und Stühle, die die Besucher nach Bedarf umstellen und zum Verweilen nutzen können.
Davon wird bei meinem Besuch an diesem sonnigen Frühsommertag reichlich Gebrauch gemacht. Neben Stadtbewohnern von ganz jung bis ganz alt fallen mir insbesondere Gruppen junger Leute auf, die im japanischen Manga-Stil gekleidet und zurechtgemacht sind.
In das Parkareal hinein wurde im Jahre 1987 das Gebäude des Aquazoo – Löbbecke Museums errichtet. Beim Besuch dieses schönen Zoos habe ich mich schon mehrmals über die imposanten und etwas unzeitgemäßen Steinplastiken an der Zufahrt zum PKW-Parkplatz gewundert. Jetzt habe ich den Hintergrund verstanden: Die Plastiken waren dort lange schon vorhanden, bevor der Aquazoo errichtet wurde, denn auch sie gehören zum NS-Erbe des Nordparks.