Zehn Tage schon waren wir nicht mehr wandern – das geht ja gar nicht 🙂 Und das, wo ab morgen Schlechtwetter Einzug halten soll. Deshalb heute schnell noch eine schöne Tour in der Eifel, bevor das angekündigte Tiefdruckgebiet heranzieht.
Von Schmidtheim kurz vor der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz breche ich mit Doxi am Vormittag zu einer 16 km langen Tour mit dem schönen Titel „Eifelschleife Motte“ auf.Schmidtheim ist der größte Ortsteil der Gemeinde Dahlem im Kreis Euskirchen in der Nordeifel. Durch den Ort fließt die Urft, die in Ortsnähe entspringt.
Wir laufen zunächst in nordöstlicher Richtung durch Felder und Wiesen bis zum Beisselschen Wald. Unterwegs treffen wir an der Mündung des Zehnbachs in die Urft auf die frühere Motte Zehnbachhaus, nach der die Tour benannt ist.
Als Motte bezeichnet man frühmittelalterliche befestigte Anlagen aus Holz, die häufig aus einem aufgeschütteten Hügel bestehen, der von einem Wassergraben umgeben ist. Von der ursprünglichen Bebauung ist im Urfttal heute nichts mehr zu sehen. Eine archäologische Untersuchung von 2007 datierte den Ursprung der Motte jedoch auf das 12. Jahrhundert.
Weiter geht es bis zum Bahnhof Blankenheim Wald und von dort in Richtung Westen durch das Tal des Wisselbachs, der nach der langen Trockenheit der letzten Wochen praktisch kein Wasser mehr führt. In dem langgezogenen Tal stoßen die Gemeindegebiete von Hellenthal, Blankenheim und Dahlem aufeinander.
Im Schmidtheimer Forst treffen wir dann auf den Urftweiher unterhalb einer großen Wiesenfläche, in der die Urft aus mehreren Quellbächen entspringt. Kurz dahinter erreichen wir wieder den Ortsrand von Schmidtheim mit dem schönen, neu angelegten Barfuß- und Generationenpark.
Bevor wir wieder an unserem Startpunkt ankommen, passieren wir das zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert erbaute Schloss Schmidtheim. Die prächtige, ursprünglich von einem Wassergraben umgebene Anlage, besteht heute aus einer zweiflügeligen Vorburg mit Wirtschaftshof, an die sich das dreiflügelige Schloss anschließt. Sie befindet sich im Privatbesitz der Familie Graf Beissel von Gymnich.
Damit endet diese sehr interessante Tour. Und wir haben Glück, denn eine Stunde später beginnt es bereits zu regnen.