Von Wittlich bin ich rund 15 km in südwestlicher Richtung in das Pilgerdorf Klausen gefahren, eine der letzten Stationen auf dem Eifel-Camino nach Trier. Wenn man die bekannte Marien-Wallfahrtskirche in Klausen erreicht hat, sind es nur noch wenige Kilometer bis zur Mosel.
In Klausen gibt es einen kleinen kostenlosen Wohnmobilstellplatz unterhalb der Kirche. Dort ist es derzeit allerdings nicht sehr gastlich, weil die Hälfte des Platzes als Lager und Anlaufpunkt für die Baustellenfahrzeuge dient, die bei der aktuellen Verlegung von Glasfaser im Ort im Einsatz sind. Entsprechend laut geht es dort zu .Aber wir wollen ja zunächst einmal wandern. Ich habe eine schöne Tour herausgesucht, die Eifel- mit Moselblicken kombiniert. Also laufen wir zur Kirche hinauf und dann aus Klausen heraus in Richtung der Moselhöhen.
Durch schönen bunten Herbstwald steigen wir auf. Mit jedem Schritt weitet sich der Blick zurück in die Eifel. Als wir die Pilgerkapelle von Minheim ganz oben auf dem Kamm der Moselhöhen erreichen, reicht der Blick zurück bis nach Wittlich, wo wir heute Morgen noch standen.
Wir wandern weiter auf den Kammhöhen in südlicher Richtung. Durch den noch belaubten Herbstwald erhaschen wir erste Blicke auf die Mosel, doch viel sieht man durch das dichte Blattwerk noch nicht.
Dann kommt eine faustdicke Überraschung: Wir erreichen einen wunderbaren Aussichtspunkt oberhalb der Mosel und mir wird schlagartig klar, hier war ich doch schon einmal.
Tatsächlich liegt dort unten die Gemeinde Piesport, wo ich vor drei Jahren bei einer Moseltour Station gemacht habe. Damals bin ich durch die Weinberge in den steilen Moselhängen exakt bis zu diesem Aussichtspunkt oberhalb der Moselschleife von Minheim/Piesport aufgestiegen und habe den herrlichen Panoramablick genossen.
Seinerzeit habe ich mich gefragt, was wohl im Hinterland der Weinberge liege. Nun bin ich genau von dort gekommen und kann die Frage beantworten, wie lustig. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.