Ich bin nach Oberhausen gefahren, um mir die Lichtinstallation WATERLICHT des Niederländers Daan Roosegaarde anzuschauen. Zum Auftakt der FUTUR 21 werfen Laser an zwei Abenden gigantische Wasserwellen in den Himmel rund um den Peter-Behrens-Bau am LVR-Industriemuseum.
FUTUR 21 steht unter dem Motto „kunst industrie kultur“ und will anregen, über die Zukunft der Arbeit, über Nachhaltigkeit und Klimakrise, den Einfluss der Digitalisierung sowie über die Grenzen von Wachstum und Konsum nachzudenken.An 16 Industriemuseen in Nordrhein-Westfalen entstehen dazu von November 2021 bis April 2022 digitale Kunstwerke, Lichtinstallationen und räumliche Interventionen.
Die monumentale Lichtinstallation WATERLICHT zeigt symbolisch die Kraft des Wassers. Eine virtuelle Flut taucht die Vorder- und Rückseite des Industriemuseums großräumig in blaues Licht.
Die Installation bezieht sich auf die Ewigkeitsaufgaben, die der Bergbau im Ruhrgebiet hinterlassen hat und will gleichzeitig das Bewusstsein für steigende Wasserstände weltweit schärfen.
Als Folge des Steinkohle-Bergbaus hat sich das Ruhrgebiet in den letzten 200 Jahren um bis zu 25 Meter abgesenkt. Ohne das ständige Abpumpen des Grundwassers würden weite Teile der Region überschwemmt und eine Seenlandschaft von bis zu 90 km Länge entstehen.
Rund um den Peter-Behrens-Bau verteilte Nebelmaschinen schaffen dazu Projektionsflächen. Blaue Laser projizieren darin dreidimensionale Wellen, die über die Köpfe der Besucher hinwegrauschen und am Gebäude aufschlagen.
Mich zieht die Installation völlig in ihren Bann. Gespannt verfolge ich das Wabern der Wellen und fühle mich für einen Moment wie am Grund eines Meeres, den Blick nach oben zur Oberfläche gerichtet. Einfach spektakulär.