Auf in die Sonne, heute geht’s ins Venn! Wir starten kurz vor Kalterherberg (Monschau) an der Norbertuskapelle unmittelbar an der Rur und sind nach wenigen Schritten auf belgischem Staatsgebiet. Anschließend kreuzen wir den beliebten Vennbahnradweg und laufen bergauf zum „Kreuz im Venn“ auf der Reichelsley, einer markanten Felsformation.
Das 1890 errichtete Kreuz ist dem Mönch Stephan Horrichem gewidmet. Der Geistliche aus dem nahegelegenen Prämonstratenserkloster Reichenstein wurde in den Zeiten des 30-jährigen Krieges als „Apostel des Venns“ verehrt.Dahinter geht es durch den tiefen Wald im belgischen Staatsforst Stellerholz. Auf dem Waldboden liegt noch Schnee, die Wege sind teilweise bereits schneefrei, aber stellenweise noch stark vereist. Mehrmals komme ich auf der 14 km langen Tour ins Rutschen, kann mich nur mit Mühe abfangen.
Am Rande des von Holzstegen durchzogenen Brackvenns, einem Hochmoor, führt uns der Weg entlang des Eupener Grabens. Dieser entwässert das Venn in Richtung Eupen. Auf den vereisten Holzstegen kann man heute wegen der Glätte gar nicht laufen – ist mit Hunden aber ohnehin verboten, von daher kein Problem.
Während das gesamte Rheinland und große Teile der Nordeifel in dichtem Nebel versinken, scheint hier auf knapp 600 Meter Höhe die Sonne von einem wolkenfreien Himmel auf uns herab. Es weht kein Wind, die Luft ist ganz klar und im Schnee spiegelt sich das Licht. Bezaubernd ist das.
So laufen wir zwischen Wald und Venn zum Gipfel des Pannensterzkopf. Dort beginnen wir unseren Abstieg zurück zur Rur, die wir nach knapp vier Stunden wieder erreichen. Wir sind im Auto keine zehn Minuten unterwegs, da hat uns der Nebel bereits wieder eingeholt. Und so bleibt es auf dem gesamten Rückweg Richtung Heimat. Alles richtig gemacht heute, denke ich …