Ich bin ein wenig überrascht, im gar nicht so großen Steinau mitten im Ort eine so mächtige Burg – pardon Schloss – anzutreffen.
Die fünfeckige Anlage ging wohl aus einer mittelalterlichen Burg aus dem 13. Jahrhundert hervor, die im Besitz der mächtigen Grafen von Rieneck war. Später kamen Stadt und Burg als Mitgift einer Heirat an die Herren von Hanau.Im mittelalterlichen Verteidigungssystem schützte die Burg die Südseite der Stadt, während der Norden von der damals unzugänglichen Kinzigaue abgeschirmt wurde.
Von der mittelalterlichen Anlage sind noch Teile der Ringmauer und der hohe Bergfried erhalten, der die Stadt weithin sichtbar überragt.
Im späten Mittelalter wurde die Anlage mehrfach erweitert und in ein Schloss umgewandelt, das u. a. als Witwensitz für die Gräfinnen von Hanau genutzt wurde.
Vor dem Schloss sind der Marstall von 1557/58 und der Viehhof mit Gebäuden aus dem 16. und 18. Jahrhundert erhalten geblieben.
Heute gehört die gesamte Anlage mit dem Schlossmuseum und der Brüder-Grimm-Gedenkstätte zur Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten Hessens.