Von Gemünden sind wir in südwestlicher Richtung weiter gefahren nach Lohr am Main. Die Stadt am Ostabhang des Spessarts liegt auf halber Strecke zwischen Würzburg und Aschaffenburg. Der Main nimmt hier eine Biegung und schwenkt nach Süden ein. Damit beginnt das Mainviereck, das den Südteil des Spessarts bildet.
Seit 2012 nennt sich Lohr „Schneewittchenstadt“. Dies geht auf die Nachforschungen eines Heimatforschers zurück.Sie legen nahe, dass es sich bei historischen Vorbild um die 1725 in Lohr geborene Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal handelt. Sie lebte als Tochter eines Amtsmanns auf dem Schloss und starb kurz vor der ersten Niederschrift des Märchens durch die Brüder Grimm.
Lohr verfügt über eine große und sehenswerte historische Altstadt, die vom Schloss überragt wird, das 1389 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Den Grundstein legt um 1340 Graf Gerhard V. von Rieneck, der in der Region eine beherrschende Rolle spielte.
Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt bildet der im 14. Jahrhundert errichtete Bayersturm am Zugang zum Fischerviertel am Main. Er ist der letzte erhaltene Turm der ehemaligen Stadtbefestigung in Lohr am Main und 39 Meter hoch.
Rund um die Altstadt und das Schloss gibt es viele Cafés, Biergärten und Außengastronomie, die sich an diesem Morgen schnell füllen – kein Wunder, es ist Muttertag.