Hallo, ist hier jemand? Am frühen Sonntagmorgen sind wir unterwegs vom Edersee zum Möhnesee. Wir fahren durch die hügelige Landschaft am Übergang zwischen dem Waldecker Land im Osten und den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges im Westen, nahe des Diemelsees.
Nach dreißig Kilometern machen wir in der hübschen Fachwerkstadt Korbach halt. Obwohl es bereits kurz nach zehn ist, treffen wir im Ortszentrum niemanden an.Zum Fotografieren ist das wunderbar, aber irgendwie kommt es uns doch ein wenig merkwürdig vor. Ob man in Hessen am Sonntag so lange schläft? Oder ob es am nassgrauen Wetter liegt?
Auf jeden Fall sieht man der Stadt noch heute an, dass sie im Mittelalter durch Handel zu Wohlstand kam. Korbach lag am Kreuzungspunkt der Handelswege Heidenstraße (Köln–Leipzig) und Weinstraße (Frankfurt–Bremen) und war ab 1469 Mitglied der Hanse.
Am mittelalterlichen steinernen Rathaus verweist eine Rolandfigur auf die stolze Unabhängigkeit der Stadt, deren mächtige Stadtmauer noch heute in Teilen erhalten ist.
Überragt wird die Altstadt von der Kilianskirche (1450) und der Nikolaikirche (1460), zwei gut erhaltenen gotische Hallenkirchen, sowie dem mächtigen Tylenturm aus dem späten 13. Jahrhundert. Gut, dass wir diesen kleinen Abstecher unternommen haben, denn die Stadt ist wirklich sehenswert – auch ohne ihre Einwohner 😉