An einem schönen Abschnitt der Wupper war ich heute am Übergang zwischen Rheinland und Bergischem Land unterwegs. Der Fluß markiert hier die Grenze zwischen den Städten Leichlingen im Süden und Solingen im Norden.
Dort sind noch frühe Zeugnisse der Industrialisierung im 17. Jahrhundert erhalten. Die Wanderung startet am Wipperkotten, einer von zwei weitgehend im Original erhaltenen Schleifkotten am Nordufer der Wupper.Der Kotten wird heute als Industrie- und Schleifermuseum genutzt und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Solingen. Er ist nach der benachbarten Hofschaft Wippe benannt.
Vom natürlichen Wupperwehr zweigt ein Obergraben ab und führt den beiden unterschlächtigen Wasserrädern Wasser zu. Diese sind zwischen dem Innenkotten und den Außenkotten jeweils an separaten Holzwellen aufgehängt.
Die Wasserkraft wird darüber in den mechanischen Antrieb von Schleifsteinen und Polierscheiben umgesetzt – und das bis heute. Auch bei meinem Besuch sind die Kotten gerade in Betrieb, und in der schnellen Rotation der schweren Wellen und Zahnradgewinde kann man die Kraft des Wassers förmlich spüren.
Vom Wipperkotten geht es immer nahe am Fluss entlang stromaufwärts durch das Wupper-Tal zu den kleinen Siedlungen Friedrichstal und Rüden mit schönen Fachwerk- und Schieferhäusern. Ein Stück weiter wechsele ich die Flussseite und laufe am südlichen Ufer zurück zum Startpunkt, den ich nach 4 Stunden und 14 Wanderkilometern wieder erreiche.