Als ich 1995 die Georg Baselitz-Ausstellung im Guggenheim-Museum New York besuchte, erlebte ich zum ersten Mal, dass nicht nur der Künstler und sein Werk, sondern auch das Museum der Star sein kann.
Heute beeindrucken weltweit zahlreiche Ausstellungsgebäude durch ihre Architektur und ihre Ausstrahlung. Und das K21 in Düsseldorf ist eines davon.
Das ehemalige Ständehaus am Rande der Düsseldorfer Altstadt war von 1880 bis zur Machtergreifung der Nazis Sitz des Provinziallandtags der preußischen Rheinlande.Nach dem Zweiten Weltkrieg tagte dort bis 1988 der nordrhein-westfälische Landtag.
Ab 1996 wurde das Gebäude umfassend saniert und umgebaut. Heute beherbergt es die Abteilung „Zeitgenössische Kunst“ der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit Wechselausstellungen und festen Installationen.
Ein besonderes Highlight ist die begehbare Rauminstallation „in Orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno, die seit 2013 direkt unter der lichtdurchfluteten Glaskuppel des Gebäudes hängt.
Die Konstruktion aus nahezu transparenten Stahlnetzen schwebt in mehr als 25 Meter Höhe über der Piazza des K21. Die Installation mutet je nach Betrachter wie eine surreale Landschaft, ein Wolkenmeer oder wie der Weltraum mit seinen Planeten an.
Innerhalb der 2.500 Quadratmeter umfassenden Netzstruktur sind fünf luftgefüllte ‚Sphären‘ platziert. Besucher sind eingeladen, die Installation zu betreten und kletternd zu entdecken.
Gleichzeitig hat man von dort oben durch die Glaskuppel einen fantastischen Rundumblick über Düsseldorf. Beeindruckend, aber auch ein wenig aufregend, wenn man nicht vollkommen schwindelfrei ist.