Jetzt, Mitte November, geht die Sonne bei uns bereits um 17 Uhr unter. Als ich am Ende eines wunderschönen Wochenendes gegen 16 Uhr vom Womo-Stellplatz zu einer Fahrradtour in Richtung der Burg Vogelsang aufbreche, steht die Sonne bereits tief über dem Horizont.
Beim steilen Aufstieg von Gemünd noch Herhahn leuchtet sie mir voll ins Gesicht – ich kann voraus kaum etwas erkennen. In der Sonne ist es noch richtig schön warm, im Schatten jedoch bereits herbstlich kühl.Als ich die Burg Vogelsang erreiche, leuchten die von den Nazis errichteten Gebäude im letzten Sonnelicht des Tages. Der gegenüber liegende Kermeter und der Urftstausee unterhalb der Burg liegen bereits im Schatten. Laut schreiend zieht ein Schwarm von Gänsen hoch in der Luft über den See. Majestätisch sieht das aus.
Auf der Rückseite der Anlage nehme ich den schmalen Weg hinunter zur Urft. Bei 16% Steigung muss ich mich ordentlich in die Bremsen legen, damit ich nicht zu sehr Fahrt aufnehme.
Unten angekommen bin ich überrascht, wie leer der Urftstausee gerade daliegt. Der gesamte Seeboden liegt frei, überall wachsen bereits Gräser und die Urft ergießt sich als schmaler Streifen in den See. Ob an der Staumauer gerade Wartungsarbeiten durchgeführt werden oder ob es in der letzten Zeit einfach so wenig geregnet hat – ich weiß es nicht.