Immer auf der Suche nach schönen, naturnahen Womo-Stellplätzen sind wir heute an einem interessanten und geschichtsträchtigen Ort gelandet: Auf der Schenkenschanz, 5 km östlich von Kleve gelegen.
Das kleine Dorf bildet eine Anhöhe mitten im Überschwemmungsgebiet zwischen dem Rhein und dem alten Rheinarm „Griethausener Altrhein“.Bei starkem Rheinhochwasser ist der Ort im Nordwesten von NRW, unmittelbar vor der holländischen Grenze, regelmäßig von der Außenwelt abgeschnitten.
Wie eine Infotafel am Stellplatz erklärt, wurde das Gebiet von Überschwemmungen, Uferabbrüchen, Inselbildungen und Verlagerungen des Rheinstroms geprägt.
Bis zu Wasserbaumaßnahmen Anfang des 18. Jahrhunderts lag der Ort am strategisch wichtigen Trennpunkt des Rheins in Waal und Niederrijn.
Bereits im Mittelalter entstanden an dieser Stelle deshalb bedeutende Festungsanlagen, die Ende des 16. Jahrhunderts zu den stärksten Europas zählten. Die Festung wurde als Tor zu den Niederlanden angesehen und galt lange als uneinnehmbar.
Im Laufe von drei Jahrhunderten wurde der Ort immer wieder belagert, bombardiert und geplündert, wobei die Herrschaft zwischen den Niederlanden, Spanien, Frankreich und den Herzögen von Kleve wechselte.
Für Doxi und mich war es bei einem langen Spaziergang rund um die Schenkenschanz gar nicht einfach, an den Rhein heranzukommen. Überall Kuhweiden mit Stacheldraht.
Am Ufer angelangt, dann eine Überraschung: Der Rhein ist hier bereits deutlich breiter als in der Region Düsseldorf/Köln. Und er wirkt industrieller. Aber irgendwie auch weitläufiger und leerer. Sehr interessant. Hier kommen wir bestimmt noch einmal hin.