Rosenmontag in Paris, ich glaube, ich bin der einzige, der hier kostümiert unterwegs ist. Doch das lasse ich mir nicht nehmen. Fällt aber auch gar nicht groß auf.
Hier sind täglich so viele bunte Gestalten am Start, von den Fashion-Victims, über die Vorstadt-Gernegroß bis zu den Clochards – das sind die Pariser gewohnt.
Und es ist ein herrlicher Sonnentag, endlich, nach zwei Tagen Dauergrau. Ich nutze das, um noch einmal eine ausgiebige Radtour ins Zentrum zu unternehmen. Einiges habe ich bereits gesehen, aber nicht bei so schönem Wetter.Vor allem ist heute an den touristischen Hotspots deutlich weniger los, als am Wochenende. Zumindest die Schlangen sind spürbar kürzer 🙂
Endlich finde ich auch einen Streetfood-Laden, wo ich frische Falafel bekomme, im Quartier Latin, unweit der Universität Sorbonne – köstlich.
Als ich mich dem Rathaus nähere, höre ich laute schnelle Rockmusik begleitet von Sirenengeheul. Ich folge meinen Ohren und stoße auf eine Demo von Motorradfahrer, die man offensichtlich hinter das Rathaus verbannt hat.
Vom Rednerwagen lassen die Biker aus großen Boxen unglaublich laute und harte Musik in Richtung Rathaus erklingen. Der Polizei scheint das nicht zu passen, sie hat sich mit mehreren Streifenwagen daneben positioniert und ihre Alarmsirenen voll aufgedreht. Was für ein fürchterlicher Soundmix. Auch das ist Paris.