Keitum galt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Hauptort von Sylt. Hier praktizierte der einzige Arzt der Insel und es gab die einzige Apotheke. Erst später schrumpfte seine Bedeutung zugunsten von Westerland.
In Keitum siedelten sich im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche wohlhabende Kapitäne an. Als einziger Ort auf der ansonsten armen Insel wies Keitum dadurch einen gewissen Wohlstand auf.Keitum ist bekannt für seine vielen, teils sehr alten Friesenhäuser, die oft von Steinmauern (Friesenwällen) und großzügigen Gärten umgeben sind und heute Millionensummen erzielen.
Der Ort gilt aufgrund seiner zahlreichen Alleen und des alten Baumbestandes als das grüne Siedlungsherz der Insel.
Der prächtige Erhaltungszustand vieler Häuser und die aufwändig gepflegten großen Gärten zeugen davon, dass in Keitum heute viele Reiche vom Festland leben.
Mich interessiert die Architektur der alten Friesenhäuser. Um ungestört fotografieren zu können, bin ich früh am Sonntagmorgen im Ort unterwegs und schwer beeindruckt. Auch wenn man viele Grundstücke aufgrund hoher Hecken nicht einsehen kann – was sichtbar bleibt, lässt den früheren und den heutigen Wohlstand lebendig werden.