Selbst die hässlichsten Städte haben schöne Ecken. Man muss sie nur finden, auch wenn das manchmal etwas dauert.
In Itzehoe bin ich eine halbe Stunde durch die wirklich trostlose Haupteinkaufstraße im 1950er Jahre-Look geirrt, bis ich hinter der St. Laurenti Kirche den alten Klosterhof entdeckt habe.Und der ist wirklich bezaubernd, auch einige Häuser drumherum. Die Anlage geht auf ein 1256 gegründetes Zisterzienserinnenkloster zurück, das innerhalb der Stadt ein eigenes Recht besaß.
1541 wurde das Kloster im Zuge der Reformation in ein adliges evangelisches Damenstift umgewandelt, das noch heute existiert.
Der noch bestehende Klosterhof gehört zu den ältesten erhaltenen Bereichen in Itzehoe. Die übrige mittelalterliche Bausubstanz wurde 1657 von schwedischen Soldaten fast völlig zerstört.
Als komplettes Ensemble vermittelt der Bereich einen sehr schönen Eindruck davon, wie es im (spät-) mittelalterlichen Itzehoe wohl ausgesehen haben mag.
Die Stadt am Fluss Stör in einer hügeligen und stark bewaldeten Umgebung war damals eine der reichsten in Holstein. Schön, dass ich das noch entdeckt habe.