Ich bin mit dem Wohnmobil auf dem Weg vom Niederrhein nach Wien. 1050 km liegen vor mir, die ich in mehreren Abschnitten bewältigen will. Meine erste Station ist Würzburg auf ziemlich genau einem Drittel der Strecke.
Mit rund 130.000 Einwohnern ist die Großstadt am Main die drittgrößte Stadt Frankens und die siebtgrößte Stadt in Bayern. Sie liegt im sogenannten Maindreieck zwischen Spessart, Rhön und Steigerwald und wird in den Südwestlagen am Main von Weinbergen eingerahmt.Weithin sichtbar thront über der Stadt die Marienburg, früher Festung und Herrschersitz. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, deren Silhouette von zahlreichen Kirchen geprägt ist.
Der Beginn des christlichen Lebens in Würzburg wird mit dem Wirken der Frankenmissionare St. Kilian, St. Kolonat und St. Totnan verbunden.
Die Stadt wurde 741/742 Sitz eines Bistums, das sich bald auch ein weltliches Herrschaftsgebiet schaffen konnte, das Hochstift Würzburg. Oberster Herr dieses Territoriums war der Fürstbischof, der unter dem Titel „Herzog in Franken“ regierte.
Es waren die Fürstbischöfe, die in Würzburg zahlreiche Prachtbauten im Stile des Barock und des Rokoko errichten ließen, von denen viele noch heute existieren bzw. nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wieder rekonstruiert wurden. Herausragend z.B. der Dom St. Kilian und die Würzburger Residenz, ein mächtiger Schlossbau am Rande der Altstadt.
Auf den Fürstbischof Johann von Egloffstein geht die 1402 gegründete Universität Würzburg zurück, der vierten, die zu dieser Zeit in Deutschland existierte. Heute sind an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die vor allem in Fächern wie Psychologie, Biologie, Chemie, Informatik, Medizin, Pharmazie und Physik einen hervorragenden Ruf genießt, rund 28.000 Studenten eingeschrieben. Sie verwandeln Würzburg ist eine pulsierende Universitätsstadt.