Ich verbringe die Nacht in Eberswalde. Dort gibt es einen großen kostenlosen Womo-Stellplatz rund 4 km außerhalb des Zentrums.
Überhaupt gibt es in der brandenburgischen Industriestadt genug Platz, weil vieles im Zweiten Weltkrieg zerstört und von der DDR nie wieder richtig aufgebaut wurde.Zwar fanden sich nach der Wende Investoren, die einige Brachen wieder bebaut haben, dennoch blieben rund um das Zentrum zahlreiche Freiflächen erhalten.
Weil Eberswalde inmitten großen Waldflächen liegt, hat sich der inoffizielle Beiname „Waldstadt“ eingebürgert. Auch in der Stadt findet man viele Grünflächen, die größtenteils auf die Zerstörung der Wohnbebauung durch einen Luftangriff im April 1945 zurückgehen.
Weil der Weg von unserem Stellplatz ins Zentrum wenig attraktiv und außerdem weit erscheint, sattle ich zum ersten Mal auf dieser Tour mein E-Bike – und komme prompt in einen heftigen Regen.
Aber dank meines Elektropferdchens kann ich mir auch noch die weniger kriegszerstörten Stadtteile rund ums Zentrum anschauen. Ich entdecke zahlreiche schöne Häuser aus der Zeit kurz nach 1900, als die Stadt durch die Industrialisierung aufblühte. Gut, dass ich nicht zu Fuß unterwegs war, das wäre mir sonst alles zu weit geworden.