Darß (slawisch „Dornenland“) nennt sich der mittlere Teil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst an der südlichen Ostseeküste bei Prerow in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Darß hat eine Ausdehnung von zehn bis zwölf Kilometern jeweils in Nord-Süd- und West-Ost-Richtung. Im Norden wird er von der Ostsee und im Süden vom Saaler Bodden und vom Bodstedter Bodden begrenzt.Er umfasst die Dörfer Born, Prerow und Wieck, ist größtenteils bewaldet und geht an der Küsten über feinen Sandstrand ins Meer über.
Die nördlichste Landzunge dieser Halbinsel bildet der Darßer Ort, der als nationales Geotop geschützt und nur zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad zugänglich ist.
Dort befindet sich ein Leuchtturm und eine Marinefunkstation, sowie ein kleines Naturparkzentrum. In diesem Bereich war ich heute Morgen unterwegs, weil sich dort eine hoch spannende Landbildung quasi in Zeitlupe verfolgen lässt.
Der Darßer Ort ist durch Sand- und Sedimentablagerungen entstanden. Diese wurden durch Westströmung an der Küste der Halbinsel Fischland abgetragen und haben sich am Darßer Ort wieder angelagert. Dieser Prozess setzt sich bereits seit mindestens 250 bis 300 Jahren fort.
Weiterhin kommt es am Darßer Ort zur Entstehung neuen Landes beziehungsweise der Abtrennung von Teilen der Ostsee, aktuell der Ottosee, Libbertsee und Fukareksee, und anschließender Verlandung.
In einem Prozess über mehrere Jahrzehnte wächst auf den verlandeten Flächen dichter Wald. Das lässt sich im Darßer Wald beobachten, wo sich ca. 6 Kilometer weiter südlich von der heutigen Küste mitten im Wald die Abbruchkante das „Altdarß“ befindet, die die ursprüngliche Küstenlinie darstellt. Was für eine Dynamik der Natur.