Als ich im Anschluss an die Heidewanderung bei Wesel weitergefahren bin nach Sittensen, komme ich in die erste Drogenkontrolle meines Lebens. Denn, was ich nicht wusste: Wir befinden uns an diesem Freitagvormittag auf dem Hauptanfahrtsweg zum Hurricane-Musikfestivel mit 70.000 Besuchern.
Und diese Gelegenheit möchte sich die Niedersächsische Polizei nicht entgehen lassen. Haben extra eine große Kontrollstelle mitten im Ort aufgebaut und winken jede Menge ortsfremde Fahrzeuge heraus. Uns auch.Als ich den Beamten versichere, dass ich mit meinem Hund gar nicht zum Hurricane-Festival möchte und sie drogentechnisch bei mir leider 25 Jahre zu spät kommen, gucken sie ganz freundlich. Dann lassen sie mich nach einem kurzen Plausch über die neu vom Bundestag verabschiedeten Cannabis-Grenzwerte ziehen.
Andere hat es nicht so entspannt erwischt. Ich sehe mehrere Männer, die zur Urinprobe gebeten werden. Andere müssen ihre Arme ausstrecken, um zu dokumentieren, dass sie nicht zittern. In weiteren Fahrzeugen sind bereits die Drogenspürhunde am Werk. Uns tangiert das alles glücklicherweise nicht.
Sittensen ist ein größerer Heideort an der Autobahn A1 auf halber Strecke zwischen Bremen und Hamburg. Das Ortszentrum hat sich in den letzten einhundert Jahren etwas nach Norden verlagert.
Im alten Ortszentrum sieht es aus wie in einem Heimatmuseum: Eine historische Wassermühle an einem Bach, davor ein Mühlenteich mit Wasserfonäne in einem Park, daran angrenzend historische Bauernhäuser und Scheunen. Und genau neben der Wassermühle befindet sich auch der kostenlose Womo-Stellplatz. Wenn es nicht den halben Tag regnen und blitzen würde, wäre es einfach total romantisch hier. Liebe Gemeinde Sittensen, vielen Dank dafür.