Advent, Advent – das Fasten beginnt

Advent, Advent – das Fasten beginnt
Büttgen, 1. Dezember 2024

Die erste Kerze brennt

Fasten in der Adventszeit, jahrhundertelang war es im Christentum keine freiwillige Option, sondern Pflicht, um sich auf das große Fest vorzubereiten. Das Ziel lautete Körper, Geist und Seele in Vorfreude auf die Geburt des Herrn zu reinigen. Erst 1917 wurde der entsprechende Passus im katholischen Kirchenrecht gestrichen.

Advent, Advent – das Fasten beginnt

Meine letzte Mahlzeit

Auch wenn sich heute kaum noch jemand daran erinnert, hänge ich mich immer wieder gerne an diese alte Tradition: vom 1. Advent an verzichte ich für drei Wochen auf feste Nahrung. Der damit verbundene Rückzug passt gut zur Jahreszeit, finde ich.

Mein Heilfasten beginnt mit einer letzten schmalen Mahlzeit, anschließend gibt es für 20 Tage nur noch Wasser, warme Gemüsebrühe und Tee. Der Anfang ist nicht immer ganz leicht, doch nach drei bis vier Tagen hat sich mein Körper in der Regel daran gewöhnt, dass es nur noch flüssige Nahrung für ihn gibt.

Dann beginnt sehr schnell die Autophagie, ein Prozess, in dem die Körperzellen eigene Bestandteile und verbliebene Giftstoffe abbauen und verwerten. Dies reicht von fehlgefalteten Proteinen bis zu ganzen Zellorganellen. Dem japanischen Wissenschaftler Yoshinori Ōsumi wurde für die Entdeckung dieses gesundheitlich äußerst wirkungsvollen Prozesses 2016 der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.

Jedes Jahr ist das Heilfasten für mich eine neue Erfahrung. Ich habe immer ein wenig Respekt davor, aber ich weiß auch, dass es mir guttut. Man darf gespannt sein, wie es mir heuer ergehen wird.

( MITI )