Rekonstruktion einer bronzezeitlichen Slawenburg mit Museum
In der Zeit der slawischen Besiedlung ab dem 6. Jahrhundert n. Chr., gab es an vielen Stellen der Lausitz sogenannte „Slawenburgen“. Die massiven, Ringwall-artigen Anlagen sollten den Menschen und ihrem Vieh aus den umgebenden Dörfern bei Gefahr Schutz bieten.
Die viele Meter dicken Schutzwälle dieser Zufluchten waren nicht aus Stein, sondern aus Baumstämmen, Erde, Sand und Geröll geformt. Zumeist gab es in der Fluchtburg auch mindestens einen Brunnen, damit man nicht auf Wasser von außen angewiesen war.Rund um diese Anlagen hat man viele Artefakte der frühzeitlichen Besiedlung gefunden: Stein- und Bronzewerkzeuge, Begräbnisstätten, Totenbeigaben, Schmuck, Alltagsgegenstände.
Nicht wenig davon ist bei dem in der Lausitz allgegenwärtigen Braunkohletagebau zum Vorschein gekommen. Anderes haben Forscher wie der berühmte Virologe Virchow entdeckt, der in den 1880er Jahren als Erster das Verständnis einer bronzezeitlichen slawischen Kultur in der Lausitz prägte.
Viele Fundstücke und Erkenntnisse über das frühere Leben in der Region werden in der Slawenburg Raddusch und dem darin enthaltenen Museum präsentiert. Die Burg ist eine getreue Rekonstruktion auf Basis der an vielen Stellen gefundenen Grundrisse und Überbleibsel. Eine beeindruckende und wirklich bemerkenswerte Präsentation einer bereits hoch entwickelten Kultur, mehr als 1.500 Jahre vor unserer Zeit.