Ein Bericht von Claudia:
In diesem Jahr fand die Deutsche Meisterschaft für Fährtenhunde im RZV am 17. + 18.10. in Tauberbischofsheim statt. Bei der Qualifikationsprüfung einen Monat zuvor hatte ich mich mit Bellis für die Teilnahme qualifiziert.
Da eine sogenannte IPO-FH auf dem Programm stand, mussten die teilnehmenden Teams an zwei Tagen jeweils eine Fährte absuchen. Aus der Addition der beiden Einzelergebnisse ergab sich dann die Gesamtwertung.
Am Samstag ging es für uns erst am Nachmittag los, nachdem wir die vorletzte Fährte gezogen hatten – nichts für Nervenschwache, die Warterei.
Als wir endlich an der Reihe waren, meldete ich mich ordnungsgemäß beim Richter an und führte Bellis an den Abgang. Bellis war gut gelaunt und ging auch sofort konzentriert der Fährte nach. Leider überlief sie den zweiten Gegenstand – da waren schon mal drei Punkte weg.
Weiter ging es über den Acker. Mir kam es unendlich lang vor. Nach der Hälfte des Bogens bog Bellis plötzlich scharf nach rechts ab. Ich erkannte, dass hier eine sog. Wildfährte vorliegen musste und versuchte, Bellis auf die eigentliche Fährte zurückzubringen. Sie benötigte dafür zwei Hörzeichen und kam dann Gott sei Dank zurück, denn der Richter ermahnte mich bereits.
Dieser kleine Ausflug kostete natürlich ebenfalls Punkte und bedauerlicherweise überlief Bellis bei dieser Aktion einen weiteren Gegenstand. Der Rest der Fährte wurde von ihr dann schön bis zum Ende weitergesucht. Mir fiel ein Stein vom Herzen und auch das fachkundige Publikum spendete Applaus. Der Richter bewertete unsere Leistung mit 83 Punkten.
Am Sonntag mussten wir als zweiter Starter früh ran. Eigentlich ganz gut, aber leider fiel das Team vor uns durch und da begannen meine Nerven doch etwas zu flattern. Ob es uns wohl auch so ergehen würde?
Ich setzte Bellis an und sie begann konzentriert zu schnüffeln, obwohl die Tritte auf dem Acker sehr gut zu sehen waren. Also eigentlich eher was für die Augen 🙂 Bellis suchte sehr schön und verwies die ersten Gegenstände prüfungsgemäß. Bei einem Gegenstand deutete sie jedoch ein Zeichen von mir falsch und wollte aufstehen. Damit sie liegen blieb, war ein zusätzliches Kommando von mir erforderlich.
Und dann ließ sie wieder einen Gegenstand liegen, obwohl dieser deutlich von Ihr angezeigt wurde. Da habe ich wohl versäumt, rechtzeitig eine (kleine) Einwirkung zu geben. Die Suche war rasch zu Ende. Die Richterin lobte die konzentrierte Sucharbeit von Bellis und vergab 87 Punkte.
Im Gesamtergebnis bedeutete das für uns den 12. Platz. Das klingt vielleicht erst einmal nicht so toll, aber drei Teams hatten es gar nicht geschafft und insgesamt war ich schon stolz, dass wir überhaupt so weit gekommen sind.