Upps, wir haben rübergemacht: Von Kassel sind wir ins schöne Werratal gefahren und haben beim kleinen Ort Lindewerra die Werra überquert. Schon standen wir mit beiden Beinen in Thüringen.
Bis 1990 trennte der „Eiserne Vorhang“ hier die Menschen diesseits und jenseits des Flusses. Die im Krieg zerstörte Brücke wurde nicht wiederaufgebaut. Die gesamte Gegend war Sperrgebiet. Nur absolut linientreue DDR-Bürger durften überhaupt so nahe an der Staatsgrenze wohnen.Ohne Passierschein kam man gar nicht erst in die Nähe des Flusses. Politisch Unzuverlässige, wie etwa die vielen Landwirte, die auch auf der anderen Seite der Werra Felder besaßen, wurden bereits im Jahre 1951 in andere Teile der DDR zwangsumgesiedelt.
Heute befindet sich an dieser Stelle ein wunderbarer kleiner Womo-Stellplatz und eine Anlegestelle für Wasserwanderer. Die Werra macht hier eine hufeisenförmige Schleife. Die vollständig bewaldeten Hänge schmiegen sich eng an den Fluss an, sodass sich ein landschaftlich reizvolles Bild bietet.
Es ist total heiß in diesen Tagen, und so genießen Doxi und ich es, durch den am Rand ganz seichten Fluss zu waten. Trotz der kleinen Brücke ist es sehr ruhig und beschaulich hier. Ein wunderbarer Ort, um die Natur zu genießen und ein wenig zu verweilen.