An Burgen komme ich einfach schlecht vorbei. Als wir mit dem Womo in Volkmarsen Station machen, laufe ich mit Doxi als Erstes zur Kugelsburg hinauf.
Die Burg erhebt sich rund einen Kilometer östlich des Ortszentrums auf der Westkuppe des Kugelsbergs. Unterhalb der Anlage fließt die Erpe vorbei, die hier in die Twiste mündet.
Die romanische Kernburg wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts im Auftrag des Klosters Corvey zur Sicherung eines Übergangs über die Twiste an der alten Straße Fritzlar – Paderborn errichtet.Der spätere Ausbau der Burg war ein Versuch, die Mainzer Expansionsbestrebungen in dieser Region zu unterbinden. Doch die anhaltende Rivalität der Erzbistümer Köln und Mainz sollte auch in den kommenden Jahrhunderten die wechselvolle Geschichte der Burg bestimmen.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg und die Stadt Volkmarsen 1632 von hessischen Truppen geplündert und gebrandschatzt. Dies wiederholte sich im Siebenjährigen Krieg 1758 durch französische Truppen. Danach verfiel die Ruine und wurde im 19. Jahrhundert teilweise zur Materialgewinnung abgetragen.
Heute bewohnen in der warmen Jahreszeit Hobby-Ritter die Burg. Jedes Wochenende laden sie Groß und Klein zu Ritterspielen ein.
Im Wald unterhalb der Burg stoßen wir an verschiedenen Stellen auf Tierattrappen, die Doxi ebenso neugierig wie vorsichtig beschnuppert. Doch von diesen Bären, Panthern und Gämsen geht keine Gefahr mehr aus. Die Ritter und ihre Knappen haben sie mit Pfeil und Bogen längst zur Strecke gebracht. Davon zeugen die vielen Einschusslöcher in ihren Körpern …