Ein Stadtspaziergang durch Nürnberg ohne die Besichtigung der Burg – das geht gar nicht. Denn die mehr als 1.000 Jahre alte Nürnberger Burg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt. Sie ist eine Doppelburg, bestehend aus der Kaiserburg und der angrenzenden Burggrafenburg.
Die Anlage liegt nördlich der Pegnitz auf einem Sandsteinrücken oberhalb der Sebalder Altstadt. Im Westen grenzt sie an den Neutorgraben, im Norden an den Vestnertorgraben. Die Burg ist nach Norden hin Teil der Nürnberger Stadtbefestigung. Von der Burg aus bietet sich ein toller Blick auf das unter ihr liegende Handwerkerviertel und die Altstadt.Die Burg zählt in ihrem historischen Charakter als Wehrbau und Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollerischer Burggrafensitz zu den geschichtlich und baukünstlerisch bedeutendsten Wehranlagen Europas. Zwischen dem Jahre 1100 und 1571 hielten sich alle Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reichs zeitweilig dort auf.
Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre dauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien, der 1632 zur Schlacht an der Alten Veste führte. Die Stadt und die Burg wurden aber nicht erobert. Nach dem Krieg verlor die Burg ihre militärische Bedeutung und die Reichstage fanden nicht mehr in Nürnberg, sondern ab 1663 endgültig in Regensburg statt.
1806 fielen die Burg und die Stadt an das Königreich Bayern. Mit dem Aufkommen der Romantik entstand ein neues historisches Interesse an der Burg. Nach der bayerischen Niederlage im Deutschen Krieg 1866 musste Ludwig II. dem preußischen König Wilhelm I. die Mitbenutzung der „Burg seiner Väter“ einräumen.
Aufgrund der schweren Beschädigungen durch die Luftangriffe auf Nürnberg im Zweiten Weltkrieg wurde die Burganlage ab 1950 in ihrer historischen Struktur wiederaufgebaut.
Auch bei unserem Besuch wird gerade wieder einmal renoviert. Teile der Burg sind eingerüstet. Dennoch bietet sich uns ein imposanter Anblick. Schön, das endlich einmal gesehen zu haben.