Auf einem kleinen Bauernhof
gab’s bei den Tieren neulich Zoff.
Man diskutierte hin und her,
wer hier denn wohl der Größte wär.
Als erster sprach der Schäferhund:
„Ich sorge vierundzwanzig Stund’
für unser aller Sicherheit,
das ist von größter Wichtigkeit!“
Das Huhn erklärte frisch und frei:
„Der Bauer schätzt das Frühstücksei,
das ich ihm lege Tag für Tag,
er dieses über alles mag!“
„Von mir“, sprach’s Schwein, „kommt’s Kotelett,
schön rosig, aber nicht zu fett.
Dem Bauern ist die Köstlichkeit
der Höhepunkt zur Mittagszeit!“
„Das ist doch Unsinn“, rief das Rind.
„Die Steaks klar überlegen sind.
Das ist so auf der ganzen Welt,
drum kosten sie auch so viel Geld!“
Das Schaf rief aus: „Ich liefer’ Wolle,
das ist fürwahr die Schlüsselrolle!
Erfrieren würd’ man ohne mich,
ja, dieser Fakt spricht wohl für sich!“
Ihr Näschen rümpfend strich vorbei
die Katze. „Was für ein Geschrei.
Ihr glaubt, dass ihr so wichtig seid?
Das ist doch pure Eitelkeit!
Seht mich an! Ich bring’ nichts zuwege,
betreib’ nur emsig Körperpflege.
Vom Nichtstun halte ich sehr viel,
fang’ mir ‚ne Maus, nur wenn ich’s will,
bin stets zum Bauern lieb und nett,
drum darf ich auch zu ihm in’s Bett!“
Ein Nagel saß in einem Stück Holz.
Der war auf seine Gattin sehr stolz.
Die trug eine goldene Haube
Und war eine Messingschraube.
Sie war etwas locker und etwas verschraubt,
Sowohl in der Liebe, als auch überhaupt.
Sie liebte ein Häkchen und traf sich mit ihm
In einem Astloch. Sie wurden intim.
Kurz, eines Tages entfernten sie sich
Und ließen den armen Nagel im Stich.
Der arme Nagel bog sich vor Schmerz.
Noch niemals hatte sein eisernes Herz
So bittere Leiden gekostet.
Bald war er beinah verrostet.
Da aber kehrte sein früheres Glück,
Die alte Schraube, wieder zurück.
Sie glänzte übers ganze Gesicht.
Ja, alte Liebe, die rostet nicht!
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.