Archiv der Kategorie: Unterwegs

Rudolstadt Kesselwarte-Runde

Rudolstadt Kesselwarte-Runde
Rudolstadt, 25. August 2020

Blick in Richtung Rudolstadt vom Berg Liske. Deutlich zu erkennen: Das Schloss Heidecksburg.

Meine nächste Station auf dieser Tor ist das schöne Rudolstadt an der Saale. Und heute bin ich einmal nicht allein unterwegs: Meine Yogalehrer-Kollegen und Freunde Moksha und Nils sind gekommen, um mich auf einer ausgedehnten Wanderung rund um Rudolstadt zu begleiten.

Nils hat seine Frau Yeong mitgebracht, Moksha ist mitsamt seiner Border-Collie-Hündin Aka angereist. Gemeinsam laufen wir eine 18 km lange Tour, die uns zunächst am Saale-Ufer durch Rudolstadt führt.

Die ehemalige fürstliche Residenzstadt liegt in einem waldumschlossenen Tal und zieht sich bandartig am weiten Bogen des Flusses entlang.

Rudolstadt wurde 776 erstmals urkundlich erwähnt und hat seit 1326 Stadtrecht. Ihr weithin sichtbares Wahrzeichen ist das Schloss Heidecksburg, das die Stadt überragt.

Doch das Schloss erreichen wir erst ganz am Ende unserer Tour. Zunächst laufen wir durch die Stadtteile Volkstedt und Volkstedt West, bis wir am Zeigerheimer Berg zum kleinen Ort Zeigerheim aufsteigen.

Dahinter genießen wir am Berg Liske die Aussicht in das Saale-Tal und die Stadt Bad Blankenburg. Weiter geht es oberhalb von Bad Blankenburg immer in westlicher Richtung zum Kesselberg, wo sich uns fantastische Weitblicke in die Landschaft bieten.

Rudolstadt Kesselwarte-Runde

Rathausportal

Dann drehen wir ab und laufen in nordöstlicher Richtung zum Berg Kaiserstuhl und dahinter zur methodistischen Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenhof. Dort lassen wir uns am Wegesrand wunderbar reife Zwetschgen direkt vom Baum schmecken.

Talabwärts geht es weiter in Richtung Rudolstadt zum hübschen Ort Schaala mit seiner Wehrkirche, die tatsächlich wie eine kleine Burg wirkt. Am Rande des Pötzbergs laufen wir alsbald bis zum Ort Mörla.

Dahinter erreichen wir wieder den Ortsrand von Rudolstadt und laufen am Höhenzug des Rudolstädter Hain bis zum Schloss Heidecksburg. Nach der Durchquerung des Schlosses steigen wir in die Altstadt von Rudolstadt hinab und erreichen schließlich nach knapp sechs Stunden wieder unseren Startpunkt am Festplatz von Rudolstadt direkt an der Saale.

Das war eine lange und anstrengende Tour mit vielen Höhenmetern. Aber weil wir uns so lange nicht gesehen haben und es viel zu erzählen gab, ist die Zeit irgendwie doch ganz schnell vergangen. Sehr schön war das.

( MITI )

Rund um Bad Berka

Rund um Bad Berka
Bad Berka, 24.08.2020

Das Rathaus von Bad Berka am Marktplatz

Von Erfurt sind wir rund 25 km in südlicher Richtung weiter gefahren nach Bad Berka im Landkreis Weimarer Land.

Die Kleinstadt an der Ilm hat sich als Kurort über die Grenzen Deutschlands hinaus einen Namen gemacht. Die Kur-Tradition beginnt mit der Entdeckung schwefelhaltiger Quellen im 19. Jahrhundert.

Sie ist eng mit dem Wirken Goethes verbunden, der 1813 bei der Gründung der Badeanstalt Berka als Berater wirkte und hier selbst mehrere Monate zur Kur weilte. Noch heute verweist die Stadt stolz auf Goethes Spuren.

Vor der Wiedervereinigung war Bad Berka der Hauptort für die Behandlung von Lungenkrankheiten und Rehabilitation in der DDR.

Wir stehen auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz an der Ilm und brechen am späten Nachmittag zu einer 13 km langen Wanderung in das hügelige und bewaldete Umland von Bad Berka auf.

Rund um Bad Berka

Der Paulinenturm oberhalb von Bad Berka

Dabei folgen wir einem Teilstück des 26 km langen Thüringer Drei-Türme-Wegs, der drei Aussichtstürme im großen Waldgebiet nordöstlich von Bad Berka verbindet: den Hainturm, den Carolinenturm und den Paulinenturm.

Wir laufen zunächst an der Ilm entlang aus dem Ort hinaus und steigen dann auf den Schlossberg mit der Ruine des ehemaligen Schlosses auf, von dem allerdings nicht mehr viel zu sehen ist.

Mit schönem Blick in das Tal bei Hetschburg geht es anschließend in den Wald und dort hinauf zum Friedwald Bad Berka und weiter zum Paulinenturm, der heute leider geschlossen ist.

Nach einem steilen Abstieg hinunter nach Bad Berka laufen wir durch den schönen Kurpark („Goethepark“), der mit klassischer Musik beschallt wird. Nach dreieinhalb Stunden auf dieser schönen Tour erreichen wir schließlich wieder unseren Stellplatz an der Ilm.

( MITI )

Die Häkelguerilla in Erfurt

Die Häkelguerilla in Erfurt
Erfurt, 23. August 2020

Keep Smiling

Die Häkelguerilla ist überall – auch in Erfurt. Am Abend bin ich mit meiner Cousine in der Innenstadt unterwegs.

Als ich ihr von meiner Begeisterung für die bunten Häkelarbeiten im öffentlichen Raum berichte, weiß sie sofort, wohin wir uns wenden müssen: Im Bereich zwischen dem Dom und dem Theater Erfurt werden wir fündig.

Und es sind einige besonders schöne Exemplare darunter. Irgendwo in diesem Viertel muss eine fleißige Häklerin (oder ein Häkler?) leben. Ich liebe das.

( MITI )

Wanderung zu den Drei Gleichen

Wanderung zu den Drei Gleichen
Mühlberg, 23. August 2020

Blick aus dem Gleichental hinauf zur Wachsburg

Am Morgen breche ich von Mühlberg zu einer 16 km langen Wanderung zu den „Drei Gleichen“ auf. So wird das Burgenensemble aus Mühlburg, Gleichenburg und Wachsenburg bezeichnet, ebenso wie das Bergensemble, auf dem die Burgen stehen.

Die drei mittelalterlichen Burgen liegen heute nahe der Autobahn A4 kurz vor Erfurt. Sie wurden zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert für unterschiedliche Besitzer erbaut und sind äußerlich ungleich.

Zum ersten Mal war ich vor mehr als vierzig Jahren hier, als kleiner Junge gemeinsam mit meinem Vater auf „Ostbesuch“ bei unseren Verwandten in Erfurt. Schon damals wollte ich wissen, was es mit den Drei Gleichen auf sich hat.

Der Sage nach entstand der Begriff von den „Drei Gleichen“ nach dem Einschlag eines Kugelblitzes am 31. Mai 1231. Anschließend sollen die Burgen wie drei gleiche Fackeln gebrannt haben.

Während die Mühlburg und die Burg Gleichen nur noch gut erhaltene Ruinen sind, wird die Wachsenburg heute als Hotel und Restaurant genutzt. Alle drei Burgen können gegen ein kleines Entgelt besichtigt werden.

Wanderung zu den Drei GleichenDie Landschaft rund um die Drei Gleichen ist sehr reizvoll, wie ich bei meiner Wanderung feststelle. Vier Naturschutzgebiete liegen auf dem Areal.

Unterhalb der Wachsenburg weiden Schafe in der offenen Landschaft. Zwei riesige Herdenschutzhunde passen auf sie auf und schlagen intensiv an, als sie Doxi und mich erblicken.

Eigentlich würden wir unmittelbar am Weidezaun entlang laufen, doch den beiden Kameraden will ich lieber aus dem Weg gehen. Deshalb nehmen wir einen kleinen Umweg in Kauf, um hinauf zur schönen Wachsenburg zu gelangen.

Von der Wachsenburg zur Mühlburg geht es über den bewaldeten Höhenzug der Schloßleite. Von dort ergeben sich immer wieder wunderbare Blicke in die Landschaft. Eine ganz bezaubernde Wanderung.

( MITI )

Schönes Mühlberg

Schönes Mühlberg
Mühlberg, 22.08.2020

Blick von der Mühlburg hinunter nach Mühlberg

Die erste Station unserer Reise mit dem Ziel Vogtland ist das thüringische Mühlberg im Landkreis Gotha an der Autobahn A4 kurz vor Erfurt. Der hübsche kleine Ort liegt am Südrand des Thüringer Beckens am Fuße der Mühlburg, einer der „Drei Gleichen“ (Burgen).

Mühlberg ist ein typisches Haufendorf und zusammen mit Arnstadt und Großmonra der älteste urkundlich erwähnte Ort Thüringens. Eine entsprechende Urkunde stammt aus dem Jahr 704.

Im Jahr 1242 erhielt der Ort das Marktrecht. Die Stadt Erfurt erwarb 1357 das Dorf aus Mainzer Besitz. 1517 übernahm Mühlberg die protestantische Lehre.

Mühlberg wird durchflossen vom Weidbach und dem Mühlberger Spring, einer kräftigen Karstquelle, die gemeinsam die mittelalterlichen Mühlen des Ortes antrieben.

Am Marktplatz mit dem historischen Rathaus ist immer noch ein Mühlrad der ehemaligen Marktmühle erhalten. Ein wirklich bezaubernder kleiner Ort.

( MITI )

Bergbauweg Rösrath

Bergbauweg Rösrath
Rösrath-Hoffnungsthal, 19. August 2020

Historisches Bild der Förderanalgen und Erzaufbereitung am Lüderich

Bei herrlichem Sonnenschein, aber schwüler Luft war ich heute mit Doxi auf dem 12 km langen Bergbauweg bei Rösrath östlich des Kölner Königsforsts im Bergischen Land unterwegs.

Die hervorragend ausgeschilderte Wanderung startet am Bahnhof des Rösrather-Ortsteils Hoffnungsthal. Sie führt zum Berg Lüderich, auf dem von den Römern bis zur Neuzeit Erze abgebaut wurden, vor allem Silber, Blei und Zink.

Im Mittelalter finanzierte der Kölner Erzbischof mit dem gefundenen Silber u. a. den Bau des Kölner Doms. Das Blei wurde für die Glasfenster des Doms und die Dachbedeckung verwendet.

Bis zu 3.000 Menschen waren auf dem Höhepunkt der Förderung im 19. Jahrhundert im Bergbau und der Aufbereitung der geförderten Erze beschäftigt.

Mehr als 10 Millionen Tonnen Erze sollen aus dem Lüderich geholt werden sein. Der tiefste Stollen wurde dabei fast 500 Meter hinunter in den Berg getrieben.

1978 endete die Förderung in diesem Gebiet zwischen Hoffnungstahl, Bleifeld und Steinebrück. Seitdem wurden alle Anlagen zurückgebaut. Annähernd ein Dutzend Infotafeln weisen entlang des Weges auf die verschiedenen historischen Stätten hin. Sehr interessant ist das, wie ich finde.

( MITI )